Themenüberblick Das wird 2018 in Duisburg wichtig

Duisburg · Großprojekte, Baustellen und ein Gerichtsverfahren der Superlative - Duisburg wird auch 2018 nicht zur Ruhe kommen. Ein Blick auf die Themen, die die Stadt in diesem Jahr bewegen werden.

Themenüberblick: Das wird 2018 in Duisburg wichtig
Foto: dpa, mg vge

Jede Menge neuer Bauprojekte, offene Stellen in der Stadtverwaltung und eine marode Infrastruktur - in der Stadt gibt es auch im Jahr 2018 viele offene Baustellen. Wir stellen zum Jahresbeginn die Themen vor, die uns in den kommenden Monaten bewegen werden:

A40-Brücke Die Problematik der maroden A40-Rheinbrücke in Neuenkamp wird uns über das gesamte Jahr 2018 und auch noch darüber hinaus begleiten. Nachdem die Rheinquerung im vergangenen Jahr über Wochen voll gesperrt werden musste, hatte der zuständige Landesdienst Straßen.NRW angekündigt, dass nun jederzeit mit neuen Vollsperrungen zu rechnen sei, sollten neue Schäden an der Brücke auftauchen. Das könnte sich zu einem wirtschaftlichen Problem für die Stadt entwickeln. Nach Berechnungen der Industrie- und Handelskammer kostet die Brückensperrung die Duisburger Wirtschaft rund 1,2 Millionen Euro pro Tag. Außerdem ist ungewiss, wie sich die Verkehrslage entwickeln wird, wenn die Schrankenanlage in Betrieb geht, die verhindern soll, dass LKW über 44 Tonnen die Rheinbrücke überqueren. Wann es soweit ist, konnte Straßen.NRW gestern noch nicht sagen. Man sei diesbezüglich noch in der Konzeptionsphase, teilte eine Sprecherin mit. Der Aufbau der Anlage sei aber innerhalb der ersten drei Monate 2018 geplant..

Neue Dezernenten Drei Dezernentenstellen in der Stadt sind zur Zeit noch unbesetzt. In den kommenden Monaten müssen für die Spitze der kommunalen Verwaltung also Lösungen gefunden werden. Das Profil der möglichen Bewerber ist dabei überraschend weit gefasst. Die Ausschreibungen für Personal- und den Wirtschaftsdezernenten lassen Bewerbungen von Jedermann zu, der über "hervorragende Qualifizierung" verfügt. Was damit gemeint ist, wird nicht weiter ausgeführt. Für den Dezernenten für Recht und Sicherheit wird ein abgeschlossenes Jurastudium mit der Befähigung zum Richteramt vorausgesetzt.

Bauprojekte Im vergangenen Jahr sind in der Stadt diverse prestigeträchtige Bauprojekte vorgestellt worden. So soll mit dem Bau des Bürogebäudes Mercator One am Hauptbahnhof schon in diesem Frühjahr begonnen werden. Die Bauanträge sind bereits eingereicht. Die Fertigstellung des Komplexes und damit auch die Vollendung der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes ist für den Herbst 2019 vorgesehen.

Ein weiteres Prestigeprojekt ist das neue Wohnquartier Sechs-Seen-Wedau, das auf dem ehemaligen Bahngelände zwischen Wedau und Bissingheim entstehen soll. Derzeit wird ein beschlussfähiger Bebauungsplan erarbeitet. Der Bau des Areals, das künftig 9000 (Neu-) Duisburgern Platz bieten soll, soll innerhalb der kommenden zehn Jahre erfolgen.

Darüber hinaus wurden im vergangenen Jahr unter anderem die Pläne für das sogenannte Mercatorviertel, das Duo am Marientor, das Bürogebäude The Curve am Innenhafen und den Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Stadtbibliothek an der Düsseldorfer Straße konkretisiert. Derzeit laufen die Vorvermarktung und die Investorensuche für viele dieser Projekte. In den kommenden Wochen und Monaten ist also mit diversen Wasserstandsmeldungen zu rechnen.

Kriminalität Polizeipräsidentin Elke Bartels führt in Duisburg einen Kampf gegen Windmühlen. Anfang vergangenen Jahres meldete die Polizei trotz stärkerer Präsenz in den Problemstadteilen einen Anstieg der Straßenkriminalität um acht Prozent. Die absoluten Zahlen stiegen gegenüber 2015 von 12.195 auf 13.169 Verbrechen. Allein bei gefährlichen, schweren Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und Plätzen war ein Anstieg um 33,16 Prozent zu verzeichnen (von 573 auf 763). Ziel muss es sein, dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen. Wie erfolgreich die Polizei im vergangenen Jahr war, wird die Kriminalitätsstatistik 2017 zeigen, die im März veröffentlicht wird.

Taskforce Problemimmobilien Die sogenannte "Taskforce Problemimmobilien" inspiziert seit 2014 Schrotthäuser in der Stadt und lässt sie räumen. Auch 2018 will die Stadt mit diesen Maßnahmen fortfahren. Ein Problem dabei ist das Schicksal derer, die in den betroffenen Gebäuden ihr Zuhause haben. Für diese Menschen müssen Lösungen gefunden werden. Pater Oliver hat in Marxloh eine Initiative gegründet, um diesen Menschen zu helfen.

Lehrermangel Duisburg hat wie viele andere Kommunen im Westen ein Lehrerproblem. Besonders deutlich wurde das im vergangenen September, als die Karl-Lehr-Realschule zwei Jahrgänge beurlauben musste, weil ihr nicht mehr genug Lehrer zur Verfügung standen, um die Beschulung aufrechtzuerhalten. Die Stadt hat in diesem Zusammenhang auf die zuständige Bezirksregierung verwiesen. Doch die kann auch nicht wirklich viel tun, da Duisburger Schulen für die wenigen Nachwuchslehrer offenbar unattraktiv sind. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob Lösungen gefunden werden können.

Loveparade-Prozess Im Dezember hat im Düsseldorfer Kongresszentrum einer der größten Strafprozesse der Duisburger Stadtgeschichte begonnen. Das Gericht steht dabei unter Zeitdruck, da die Straftaten im Zusammenhang mit der Katastrophe verjähren, sollte bis zum 27. Juli 2020 kein Urteil gefällt sein. Auch deshalb ist damit zu rechnen, dass es bereits in diesem Jahr zu Aussagen von Beschuldigten und Zeugen kommt, die etwas mehr Licht in die Frage nach der Verantwortlichkeit bringen könnten.

(th)
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