Duisburg Der Duisburger Suchthilfeverbund zieht ein positives Fazit

Duisburg · Der Kampf gegen Drogen ist nie vorbei. Wie auch schon in den vergangenen Jahren sind die kostenfreien Angebote des Suchthilfeverbundes Duisburg häufig in Anspruch genommen worden. Das geht aus dem Jahresbericht 2017 hervor. Der Verein bietet Beratung und Unterstützung für Bürger an, die Drogen oder andere Suchtmittel konsumieren und ist Ansprechpartner für Angehörige.

 Am Kuhtor war die Trinkerszene lange Zeit heimische. Die Vertreibung hat das Grundproblem aber nicht gelöst.

Am Kuhtor war die Trinkerszene lange Zeit heimische. Die Vertreibung hat das Grundproblem aber nicht gelöst.

Foto: Carolin Skiba

Der Kampf gegen Drogen ist nie vorbei. Wie auch schon in den vergangenen Jahren sind die kostenfreien Angebote des Suchthilfeverbundes Duisburg häufig in Anspruch genommen worden.

Das geht aus dem Jahresbericht 2017 hervor. Der Verein bietet Beratung und Unterstützung für Bürger an, die Drogen oder andere Suchtmittel konsumieren und ist Ansprechpartner für Angehörige.

Wichtigstes Projekt in 2017 war der Einsatz eines Streetworkers im Rahmen des Alkoholverbots in der Innenstadt. "Drei Tage in der Woche bin ich rund um den Kuhlenwall unterwegs", berichtet Sozialpädagoge Klaus Schwarz. Die Trinker-Szene sei ein "schwieriges Klientel", doch inzwischen sei er gut angenommen worden. "Anfangs war die Skepsis groß", erinnert sich auch Dita Gomfers, geschäftsführender Vorstand. "Mittlerweile hat die Szene gemerkt, dass ihnen der Streetworker etwas bringt."

Schwarz dient als Ansprechpartner vor Ort, besorgt Ausweispapiere oder begleitet zu Ämtern. "Das Alkoholverbot wird meist nicht eingehalten", erklärt Schwarz. Regelmäßig kontrolliert worden sei es auch nicht. "Das Ordnungsamt ist vorige Woche vorbeigekommen, davor zuletzt im November." Schwarz, der im neuen Jahr eine unbefristete Stelle erhalten und ab Juli einen Kollegen bekommen soll, führt zudem Statistiken zur Trinker-Szene. Zu der 32-köpfigen Gruppe gehörten demnach fünf Frauen, sechs Menschen mit Migrationshintergrund und 17 Obdachlose. Im vergangenen Jahr haben laut Jahresbericht insgesamt über 1600 Menschen das Angebot des Suchthilfeverbundes in Anspruch genommen. Davon haben 385 Personen einen Migrationshintergrund und kommen aus mehr als 40 Herkunftsländern. Insbesondere die "niedrigschwelligen Angebote" wurden häufiger genutzt. Dazu zählen zum Beispiel Rechtsberatung, der Austausch von Spritzen oder das Kümmern um die Post.

Besonders erfreut ist der Suchthilfeverbund über die Ausgabe von über 1500 Smoke-it-Sets. "Das hat sich im vergangenen Jahr verdreifacht", berichtet Mustafa Arslan, Vorstandskollege von Gomfers. Der Verein verteilt diese Pakete kostenlos an Süchtige, die Herion dann rauchen können anstatt es zu spritzen. "Das mindert die Infektionsgefahr und sorgt dafür, dass weniger gebrauchte Spritzen auf dem Boden liegen", ergänzt er. Angestiegen sei auch die Zahl der Süchtigen, die sich bei einem Arzt einer Ersatzmittel-Therapie unterziehen. Das waren in 2017 exakt 812 Menschen.

Sehr gut angenommen würden auch die Freizeitangebote der Initiative "FitKIDS", die sich an Kinder aus Familien mit Suchtkranken richtet. Mehr als 70 Kinder, Mütter und Väter hätten daran teilgenommen.

Den Suchthilfeverbund gibt es seit acht Jahren in Duisburg. Die Öffnungszeiten sind: Montag 9 - 13 Uhr, Dienstag & Donnerstag 9 -13 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr, Freitag 9 bis 14 Uhr.

(jlu)
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