Duisburg "Der fliegende Holländer" wieder im Duisburger Stadttheater

Duisburg · Seit 16 Jahren spielt die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg eine Inszenierung der Romantischen Oper "Der fliegende Holländer" von Richard Wagner durch Adolf Dresen (1935-2001). Diese erscheint zeitlos gültig durch ihre klare und stimmungsvolle Zeichnung der Handlung und der Figuren, durch ihre psychologische Einsicht und mythologische Vertiefung. Die grandiose Wirkung des Abends entsteht zu einem großen Teil auch aus dem spektakulären Bühnenbild von Wolf Münzner, es enthält zwei Schiffe in Originalgröße, eines davon mit blutroten Segeln, die sich von alleine bewegen. Zur Zeit spielt die Rheinoper diese Kult-Produktion wieder in ihrem Duisburger Haus. Zu erleben ist im Prinzip die Urfassung von 1841, 135 Minuten ohne Pause und ohne verklärenden Schluss.

 Szene aus der Wagner-Oper, die jetzt wieder im Duisburger Stadttheater zu sehen war.

Szene aus der Wagner-Oper, die jetzt wieder im Duisburger Stadttheater zu sehen war.

Foto: Matthias Jung (DOR)

Hier noch einmal kurz die Geschichte, wie sie in Düsseldorf und Duisburg gegeben wird: Dazu verdammt, für alle Ewigkeit auf den Weltmeeren umherzusegeln, wird dem Holländer alle sieben Jahre die Chance gewährt, an Land zu gehen, um eine bedingungslos treue Frau zu gewinnen, die sein Schicksal wenden kann. Diese Frau findet er in Senta, der Tochter des norwegischen Seefahrers Daland, der seine Sage seit langem zu Herzen geht. Doch als Senta noch einmal ihrer Jugendliebe Erik begegnet, fühlt sich der Holländer verraten. Erst als sie ihm und seinem entschwindenden Geisterschiff ins Meer nachstürzt, ist er erlöst.

Musikalisch hat das jetzt leider nicht ganz das von der Rheinoper gewohnte höchste Niveau. Gerd Grochowski als Holländer tönte gewiss balsamisch, aber wenig textverständlich. Sehr gut wirkten die schwedische Sopranistin Elisabet Strid als Senta und Corby Welch aus dem Rheinopern-Ensemble als Erik. Ein Pluspunkt war auch der von Christoph Kurig kraftvoll einstudierte Rheinopern-Chor. Der Rheinopern-Kapellmeister Lukas Beikircher fand kaum einen dirigentischen Zugang zu dieser Musik, so dass auch die Duisburger Philharmoniker nicht mehr bieten konnten als Routine.

Bei der für diese Spielzeit letzten Aufführung am Freitag, 18. März, um 19.30 Uhr, kommt als Holländer wieder der Lette Egils Silins. Karten unter Tel. 0203 / 940 77 77.

(RP)
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