Duisburg Der jungen Wirtschaft fehlen Fachkräfte und Auszubildende

Duisburg · Wirtschaftsjunioren veröffentlichen eine neue Studie, die ein wachsendes Potenzial vor allem bei Migranten ausmacht.

 Erhan Köse, Sprecher der Duisburger Wirtschaftsjunioren.

Erhan Köse, Sprecher der Duisburger Wirtschaftsjunioren.

Foto: ARchiv

Der Fachkräftemangel wird immer mehr zum Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Wirtschaftsjunioren Deutschland veröffentlicht haben und der zufolge in den Unternehmen der jungen Wirtschaft schon jetzt 60 000 Fachkräfte und 12 000 Auszubildende fehlen. 17 Prozent der befragten Unternehmen war es im vergangenen Jahr nicht gelungen, offene Stellen mit neuen Mitarbeitern zu besetzen. Grundlage der Studie ist eine Umfrage, an der rund 2000 junge Unternehmer und Führungskräfte teilgenommen haben.

Der Schlüssel im Kampf gegen den Fachkräftemangel liegt aus Sicht der jungen Wirtschaft bei der Bildung. "Im Bildungsbereich müssen wir dringend mehr investieren", sagt Daniel Senf, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland. "Das fängt schon bei der frühkindlichen Bildung an. Das hilft auch bei der Integration von Menschen mit internationalem Hintergrund." Wachsendes Potenzial, den Fachkräftebedarf zu decken, sehen 41 Prozent der Wirtschaftsjunioren vor allem bei Migranten. "Wir müssen uns um eine Willkommenskultur bemühen", fordert Jungunternehmer Senf. "Gerade schwächere Schüler und Schulverweigerer wollen wir ermutigen, ihren Schulabschluss zu erwerben und eine Ausbildung anzustreben", erklärt Erhan Köse, Vorstandssprecher der Wirtschaftsjunioren Duisburg. Neben dem ehrenamtlichen Bewerbungstraining seit über zehn Jahren an der Heinrich-Pattberg Realschule in Moers und der Gesamtschule Meiderich bieten die Wirtschaftsjunioren in diesem Jahr zusätzlich den gemeinsam mit der Stadt konzipierten Ausbildungstag an. Am 21. November haben Schüler der 9. Klassen an einem Tag die Möglichkeit, sich im Regionalzentrum Süd nicht nur über Ausbildungsberufe zu informieren, sondern auch z.B. an einem Kochkurs teilzunehmen. Hierzu werden die Schulen in den nächsten Monaten über die Teilnahmemöglichkeit informiert. "Leider sind die Vorteile einer Ausbildung teilweise noch unbekannt. Es herrscht der Irrglaube, dass nur ein Studium gute Berufsperspektiven bietet. Wir müssen daran arbeiten und bei Schülern frühzeitig eine viel höhere Begeisterung für eine Ausbildung schaffen", fordert Erhan Köse.

Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Duisburg sind eine Vereinigung von jungen Unternehmern und Führungskräften mit mehr als 80 Mitgliedern aus allen Bereichen der Wirtschaft. Die WJ Duisburg gehören den Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) an, die mit mehr als 10 000 aktiven Mitgliedern den größten Verband von Unternehmern und Führungskräften unter 40 Jahren bilden.

(RP)
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