Duisburg Der Kampf gegen den Online-Handel

Duisburg · Der Duisburger Einzelhandel freut sich vor Weihnachten über gesteigerte Umsätze. Am Samstag kamen zwar viele Kunden in die Innenstadt. Doch die Konkurrenz im Internet ist riesig.

 Das Wetter hielt am Samstag vormittags eine Menge Kunden ab, die eigentlich den zweiten Adventssamstag zum shoppen nutzen wollten.

Das Wetter hielt am Samstag vormittags eine Menge Kunden ab, die eigentlich den zweiten Adventssamstag zum shoppen nutzen wollten.

Foto: Andreas Probst

Die Einzelhändler in Duisburg blicken auf einen traditionell umsatzstarken zweiten Adventssamstag zurück, an dem wegen des Wetters allerdings die Kassen nicht ganz so schön klingelten wie erhofft. "Dieser Samstag ist einer der stärksten Tage für den Handel ", sagt Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Niederrheinischen Einzelhandelsverbandes. Besonders Familien würden sich zu dieser Zeit auf den Weg in die Innenstadt machen, um ihre Weihnachtsbesorgungen zu erledigen. Am meisten nachgefragt waren - Wetter hin, Wetter her - Artikel, die klassicherweise unter dem Tannenbaum Platz finden. "Die Kunden haben vor allem Unterhaltungselektronik, Damen- und Herrenoberbekleidung, Bücher und Düfte gekauft", sagt Bommann.

Insgesamt spricht er für das bisherige Weihnachtsgeschäft die Schulnote befriedigend aus. Auf der einen Seite würden viele Händler ihren Umsatz steigern. Auf der anderen: Es gebe auch Geschäftsinhaber, bei denen das Weihnachtsgeschäft eher schleppend anlaufe. Winterbekleidung werde beispielsweise kaum nachgefragt. Nichtsdestotrotz rechnet der Geschäftsführer damit, dass der Umsatz in der Weihnachtszeit gegenüber dem Vorjahr um ein bis zwei Prozent steigt.

Der Online-Handel sei nach wie vor eine große Konkurrenz für die Verkäufer in der Innenstadt. "Für den Online-Handel gehen wir mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent aus", berichtet Bommann. "Natürlich geht das auch zu Lasten des stationären Handels." Obwohl der Geschäftsführer die These aufstellt, dass Duisburger ihre Einzelhandelsunternehmen schätzen, nimmt er die Einzelhändler in die Pflicht, Maßnahmen einzuleiten.

Alle Verkäufer sollten ihren Internetauftritt prüfen. "Eine vernünftige und professionelle Homepage gehört zum Standardprogramm eines jeden Einzelhändlers", sagt Bommann. Auf der Internetseite müsse nicht zwangsweise ein eigener Online-Shop eingebunden sein. Doch generell ist in diesem Feld noch Luft nach oben: "Nur ein Viertel der Einzelhändler verkauft seine Ware im Netz", berichtet der Geschäftsführer.

 "Weihnachtsmänner" versuchten auf der Königstraße gute Laune im Schneegestöber zu verbreiten.

"Weihnachtsmänner" versuchten auf der Königstraße gute Laune im Schneegestöber zu verbreiten.

Foto: Andreas Probst

Zudem wäre es für den lokalen Einzelhandel hilfreich, wenn der Zugang zum kostenfreien WLAN nicht nur auf der Königsstraße, sondern auch auf umliegenden Straßen und in den Stadtteilzentren möglich wäre. "In diesem Fall verfolgen wir als Verband die gleichen Ziele wie die Stadtverwaltung", gibt Bommann an. "Mir ist es lieber, wenn sich potenzielle Kunden mit ihrem Smartphone in der Innenstadt über Produkte informieren als zuhause auf der Couch", ergänzt er. Dann sei auch die Chance größer, dass Leute den Weg in Geschäfte finden und Ware kaufen.

Weiteres Potenzial bietet die Duisburg App von Duisburg Kontor. Die Software sei wichtig für den Handel in der Stadt, weil sie Veranstaltungen und Geschäfte anzeigt sowie über eine Navigationsfunktion verfüge. So könnten potenzielle Kunden zum Laden geleitet werden. "Doch aus Sicht des Einzelhandelsverbandes ist die App noch verbesserungswürdig", meint Bommann. Es sollte nicht nur möglich sein, die Geschäfte zu finden, sondern auch zu sehen, welche Produkte zu welchem Preis angeboten und welche Rabatte gewährt werden.

Bei einem Lieferservice der Einzelhändler hat Bommann hingegen Zweifel. "Dieses Angebot wird sich nicht lohnen", sagt er. "Kunden, die das Produkt im Laden aussuchen und in der Hand halten, wollen es meist sofort mit nach Hause nehmen." Zudem bedeute eine Lieferung ins Haus meist auch, dass dort jemand sein muss, der das Paket in Empfang nimmt. Große Erwartungen setzt Bommann in den verkaufsoffenen Sonntag am 3. Advent (17. Dezember). "Dieser Tag ist besonders attraktiv für Kunden und Händler, weil er mitten im Endspurt des Weihnachtsgeschäfts liegt.", Er sei ein Angebot, das definitiv genutzt werde. "An diesem Tag werden die Verkäufer sehr hohen Umsatz machen", ist Wilhelm Bommann sicher.

(jlu)
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