Duisburg "Der Lebkuchenmann" begeistert Jung und Alt im Stadttheater

Duisburg · Alle Jahre wieder kurz vor Weihnachten gibt es im Theater Duisburg ein ganz besonderes Gastspiel. Früher hätte man das "Weihnachtsmärchen" genannt - aber statt biederer Besinnlichkeit liefern die Bühnen längst regelmäßig einen Riesenspaß für kleine und große Kinder, in dem sich vorzügliche Schauspieler einmal so richtig austoben können.

Da musste auch in unserer Stadt irgendwann einmal "Der Lebkuchemann" kommen, denn das Familien-Musical der 1944 geborenen Engländers David Wood begeistert seit gut vier Jahrzehnten weltweit als spannende Geschichte über Mut, Einfallsreichtum, Freundschaft und die Überwindung von Vorurteilen.

Kurz zur Handlung: Die Bewohner des Küchenschranks sind in heller Aufregung: Herr von Kuckuck, der in der gleichnamigen Uhr lebt, hat seine Stimme verloren und kann die Stunde nicht mehr ausrufen. Nun droht ihm der sichere Tod, denn alles, was den "Großen" (den Menschen, die wir hier nur aus dem Off hören) nicht mehr gefällt oder was nicht einwandfrei funktioniert, wird von ihnen prompt im Mülleimer entsorgt. Herr Salz und Fräulein Pfeffer wissen, was dem Pechvogel helfen könnte: Honig für die angeschlagene Stimme muss her. Dieser steht aber auf dem obersten Regal, wo der miesepetrige, alte Teebeutel haust.

Und da traut sich natürlich niemand hinauf. Doch der buchstäblich frisch gebackene neue Küchenschrankbewohner, eben der Lebkuchenmann, lässt sich von der Angst der anderen nicht abschrecken und macht sich todesmutig auf den Weg, um Herrn von Kuckuck zu helfen. Er hat allerdings nicht mit verfressenen Maus Flitsch Gamasche gerechnet, die ebenfalls auf dem obersten Regal lauert und den Lebkuchenmann nur zu gerne vernaschen würde. In der heiteren Regie von Christian Quitschke am Rheinischen Landestheater Neuss liefern die sechs erstklassigen Darsteller ein Kabinettstückchen nach dem anderen ab.

Das fängt gleich herrlich an, wenn Peter Waros als pflichtbewusster Herr von Kuckuck - mit Vollbart und Lederhose - sein Mikrofon aufstellt und erst einmal klingt wie ein ganzer Bauernhof, bevor er vorläufig verstummt. Sehr gut auch Johanna Freyja Iacono-Sembritzki als rockige und ewig hungrige Maus Flitsch.

(hod)
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