Fotos Der Spritzenautomat für Drogenkranke in Duisburg
"Auf 20 Mann kommt eine Spritze". Wenn sich mehrere Drogenkonsumenten eine Nadel teilen, besteht die Gefahr, dass Krankheiten wie Aids oder Hepatitis C übertragen werden. Am Spritzenautomaten an der Bismarckstraße 67 können Betroffenen anonym sterile Spritzen ziehen. Er sieht aus und funktioniert wie ein alter Zigarettenautomat.
Aus sieben Fächern können Spritzen-Sets in drei verschiedenen Größen, Kondome, ein Pflege-Set mit Salbe und ein Care-Set ziehen.
In einer Öffnung oben auf der linken Seite können bentutze Spritzen entsorgt werden.
Auf dem Automaten klebt ein Zettel, auf dem die Benutzer gebeten werden, die Spritzen am Automaten zu entsorgen und nicht achtlos in den Müll geben. "Hepatitis-C-Viren sind an der Nadel noch mehrere Tage lang aktiv", erklärt Ralf Runniger von der Aidshilfe Duisburg. Werden sie achtlos weggeworfen, können sich zum Beispiel spielende Kinder an ihnen verletzten und sich infizieren.
Der Automat hängt rechts neben dem Eingang zur Aidshilfe Duisburg auf dem Gelände des Technologiezentrums I an der Bismarckstraße 67. Er ist so hoch angebracht, dass Kinder keine Spritzen ziehen können.
Vom Hof aus, wenn man auf das Gebäude der Aidshilfe zugeht, ist der Spritzenautomat nicht zu sehen. Die Anonymität derjenigen, die hier sterile Spritzen kaufen, soll gewahrt werden.
Zwei der Pakete, die man am Spritzenautomaten ziehen kann: Links ein Smoke-It-Set, mit dem Heroin geraucht werden kann. Rechts ein Spritzenset mit einer 16 Millimeter Kanüle.
Im Spritzen-Set befinden sich eine Einmalspritze, eine Kanüle, ein Filter und ein Alkoholtupfer.
Das Smoke-It-Set ist noch in einer Testphase. Es besteht aus zwei Folien, einem Alkoholtupfer, einem Strohhalm, einem Bonbon und einem Info-Flyer, in dem erklärt wird, wie das Set zu benutzen ist. Noch ist auch ein Feuerzeug enthalten, das wird allerdings aus Sicherheitsgründen wieder herausgenommen werden, erklärt Ralf Runniger. Heroin zu rauchen birgt weniger Risiken, als es zu spritzen.