Duisburg Deutschland-Debüt der Biggles Bigband

Duisburg · In den Niederlanden ist die Bigband längst Kult, ebenso in Belgien, Frankreich und Thailand.

 So viele Musiker standen in drei Jahrzehnten bei Bernd Albanis Reihe "JazzLive" wohl noch nie auf der Bühne.

So viele Musiker standen in drei Jahrzehnten bei Bernd Albanis Reihe "JazzLive" wohl noch nie auf der Bühne.

Foto: Christoph Reichwein

Jetzt gab die Formation ihr sensationelles und umjubeltes Deutschland-Debüt im ausverkauften Festsaal im Wyndham Hotel Duisburger Hof. So viele Musiker standen in drei Jahrzehnten bei Bernd Albanis Reihe "JazzLive" wohl noch nie auf der Bühne: 25 Personen umfasst das Jazzorchester, im Einzelnen vier Trompeten, vier Posaunen, fünf Saxofone (im Wechsel mit Flöten und Klarinetten) Gitarre, Piano, Kontrabass und Schlagzeug, nicht zuletzt auch ein Streichquartett. Dirigent Adrie Braat, bekannt als Bassist der Dutch Swing College Band, gründete die Biggles Bigband vor 32 Jahren, jeden Montag spielt sie im berühmten Café Casablanca im Herzen von Amsterdam. In Duisburg trat Braat im orangen Sakko und als anfeuernder künstlerischer Leiter auf: "Ich wechsle manchmal die Reihenfolge, damit die Musiker nicht schon wissen, wie spät es ist, weil gerade dieses Stück dran ist." Schon bei der Erkennungsmelodie - dem Beginn jenes Arrangements von "I can't stop loving you", das Quincy Jones einst für das Count Basie Orchestra schrieb - waren die Qualitäten der Biggles Bigband klar: Ein kraftvoller Klang, der jederzeit leicht und frisch wirkt, durchsichtig und individuell. Stellvertretend für jeden einzelnen genannt sei Robert Mollee an Baritonsaxofon (auch solistisch) und Bassklarinette.

Ein besonderer Festtag war das für den Bremer Sänger André Rabini, der mit den Amsterdamern seit langem erfolgreich ist. Der Werbespruch vom "swingenden Botschafter Frank Sinatras und Dean Martins" erscheint nicht übertrieben. Als Rabini und die Band (in diesem Arrangement ohne Bläser) mit Henry Mancini "The days of wine and roses" beschworen, war das nicht mehr "Jazz" oder "Pop" oder "Klassik", sondern einfach erstklassige Musik.

(RP)
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