Duisburg DGB fordert Anreize für Langzeitarbeitslose

Duisburg · Die Beschäftigungschancen von jüngeren Arbeitslosen zwischen 25 und 34 Jahren, die über keine Berufsausbildung verfügen, haben sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Das geht aus Zahlen der Agentur für Arbeit (BA) hervor, die dem DGB vorliegen. "Die gute konjunkturelle Entwicklung und der Anstieg an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen geht an dieser Gruppe leider vorbei", erklärt Fabian Kuntke Jugendbildungsreferent in der Region Niederrhein. "Sie sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt."

So sei die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ohne Ausbildung in der Region Niederrhein (Duisburg, Wesel und Kleve) seit 2013 von 8292 auf 9183 im Jahr 2015 gestiegen. Besonders auffällig sei der erhebliche Anstieg im Hartz IV System. Inzwischen seien 8354 Jüngere im Sozialhilfesystem registriert, nur 829 werden von der Arbeitslosenversicherung betreut. "Das ist nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für unsere Sozialsysteme eine erschütternde Bilanz", kommentiert Kuntke. Nur durch mehr Ausbildung und Qualifizierung könne den jungen Menschen geholfen werden. "Hier muss das Land steuernd eingreifen. Die Eingliederungsmittel der Jobcenter müssen aufgestockt und zielgerichteter für Ausbildung eingesetzt werden."

Zudem fordere der DGB finanzielle Anreize als zusätzliche Motivation zu setzen, um eine zwei- oder dreijährige Ausbildung durchzuhalten. "Wir haben häufig mit dem Problem zu kämpfen, dass Jugendliche eine oder mehrere Lehren abbrechen und am Ende ohne Berufsausbildung dastehen. Ein derartiger Anreiz von 100 Euro für jeden durchgehaltenen Monat in Ausbildung kommt den Staat wesentlich günstiger zu stehen, als eine lebenslange Hartz IV-Karriere."

Eine solche Prämie habe etwa in Thüringen bei jugendlichen Langzeitarbeitslosen gute Erfolge gezeigt. Die Finanzierung müsse das Land Nordrhein-Westfalen übernehmen.

(RP)
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