Duisburg Diakonie-Leiter wechselt nach Moers

Duisburg · Nach fünf Jahren im Duisburger Westen übernimmt Jürgen Voß eine neue Aufgabe in der Nachbarstadt.

 Jürgen Voß in seinem Büro in Rheinhausen. In der vergangenen Woche pendelte er bereits zwischen seiner alten und neuen Dienststelle.

Jürgen Voß in seinem Büro in Rheinhausen. In der vergangenen Woche pendelte er bereits zwischen seiner alten und neuen Dienststelle.

Foto: Christoph Reichwein

"Heute ist mein letzter Tag hier", sagt Jürgen Voß. Doch viel Zeit für eine Abschiedsfeier hat er im Moment nicht. "Es gibt noch einiges zu erledigen." Regelmäßig schellt das Telefon im Büroraum der Grafschafter Diakonie in Rheinhausen. Ein paar Stunden ist Voß noch Leiter der beiden Dienststellen im Duisburger Westen. Mit dem heutigen Samstag übernimmt er als Prokurist die Bereichsleitung des Geschäftsbereichs Soziale Dienste, Gemeindediakonie und Behindertenhilfe in Moers. Er wird damit Nachfolger von Rainer Tyrakowski-Freese, der die Diakonie vor Ort lange geprägt hat und nun in den Ruhestand geht.

Voß' Büro liegt im Kern von Rheinhausen, der Blick geht auf den Markt. "Mein neues Büro ist etwas kleiner", sagt er und lacht. Vermissen werde er aber vor allem die Mitarbeiter in Rheinhausen und Homberg. Für sie ist er des Lobes voll: "Das sind alles sehr qualifizierte Leute."

Über Moers und die dortigen Schwerpunkte der Sozialarbeit ist er allerdings auch gut orientiert. Bevor er vor fünf Jahren die Stelle im Duisburger Westen antrat, war er beim IMBSE in Moers tätig, stieg dort bis zum stellvertretenden Geschäftsführer auf.

Der 57-Jährige stammt aus einer Gelsenkirchener Familie, wurde aber in Recklinghausen geboren. "Im Zivildienst habe ich Interesse für den sozialen Bereich entwickelt", sagt er. In Münster studierte er mit dem Abschluss Diplom-Pädagoge. Voß ist verheiratet und hat zwei Kinder, er lebt in Duisburg.

Auf einer Stele vor dem Rheinhausener Büro stehen einige der Aufgaben, die Voß und seine Mitarbeiter erfüllen: Sozialberatung, Schuldnerberatung, Familien- und Jugendhilfe. "Gerade die Schuldnerberatung nimmt in den vergangenen Jahren einen großen Raum ein", sagt Voß.

In Neukirchen-Vluyn, das nun auch zu seinem Bereich gehören wird, ist die Diakonie zudem mit der Flüchtlingsbetreuung betraut worden. Der Vertrag mit der Stadt wurde soeben verlängert. Auch im Duisburger Westen sind viele Flüchtlinge aufgenommen worden. Eine Aufgabe, die die Mitarbeiter der Diakonie in den vergangenen Monaten sehr beschäftigt hat. Und der Prozess der Integration hat gerade erst begonnen.

"Über dieses Thema dürfen wir aber auch nicht die Armut vieler einheimischer Menschen vergessen", meint der Dienststellenleiter. Sonst entwickle sich ein Unmut, der in Stimmen für rechte Parteien resultieren könnte. Die diakonischen Dienste wurden im vergangenen Jahr zusammengeführt unter dem neuen Titel Grafschafter Diakonie gGmbH/Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers. Rund 800 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, hinzu kommen rund 500 ehrenamtliche Helfer, ohne die viele Angebote nicht umgesetzt werden können, wie Voß einräumt.

(s-g)
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