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Duisburg Didier Daeninckx: Große Literatur bei der DFG

Duisburg · Didier Daeninckx, Jahrgang 1949, ist einer der führenden französischen Schriftsteller. 2012 erhielt er für einen Novellenband den "Prix Goncourt", also den wichtigsten französischen Literaturpreis. Er ist Mitbegründer des gesellschaftskritischen "roman noir" - in jenen französischen Städten, in denen der rechtsextreme "Front National" den Bürgermeister stellt, sind seine Werke nicht mehr in den öffentlichen Bibliotheken zu finden.

Jetzt war Daeninckx für die Deutsch-Französische Gesellschaft Duisburg (DFG) im Internationalen Zentrum am Flachsmarkt zu Gast, zum zweiten Mal nach fünf Jahren, und präsentierte seinen jüngsten Roman "Caché dans la maison des fous" ("Versteckt im Irrenhaus"). Es geht darin um Paul Éluard (1895-1952), den legendären französischen Dichter des Surrealismus. Daeninckx und Éluard sind beide in Saint-Denis bei Paris geboren und der Roman erzählt die unglaubliche, aber wahre Geschichte, wie sich der Dichter im Zweiten Weltkrieg in der Psychiatrie versteckte, wie viele französische Widerstandskämpfer jener Zeit. Er wurde von der Gestapo gesucht, weil sein Gedicht "Liberté" zur Hymne der Résistance geworden war. Die Einrichtung in Saint-Alban im abgelegenen Département Lozère war sehr fortschrittlich und ließ den etwa 1000 Insassen viele Freiheiten, so ganz nebenbei wurde dort die "Art Brut" (Außenseiter-Kunst) entdeckt.

Moderiert und übersetzt von Ulrike Hebel und Waltraud Schleser, blühte dieser Roman im IZ auf. Die schlichte, aber poetische und auch humorvolle Sprache des Autors kam gut herüber. Hoffentlich erscheint dieses Buch bald auch auf Deutsch.

(hod)
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