Duisburg Die Briefwahl wird immer populärer

Duisburg · Jeder fünfte Duisburger, der bei der Kommunalwahl 2009 seine Stimme abgab, tat dies per Briefwahl. Diesmal könnte es bei der Kommunalwahl am 25. Mai ganz ähnlich werden: Bisher wurden bereits rund 25 150 Briefwahlanträge gestellt.

Die Wahlplakate 2014 in Duisburg
17 Bilder

Die Wahlplakate 2014 in Duisburg

17 Bilder

Früher war der Wahltag noch der Wahltag. Sonntags, oft nach dem Kirchgang, wurde das Wahllokal aufgesucht. Das ist schon lange nicht mehr so. Denn viele geben schon vorher ihre Stimme per Brief ab - oder wählen gar nicht. 2009 gab es exakt 368 269 Wahlberechtigte, genau 168 269 gaben ihre Stimme ab. Im Umkehrschluss machten genau 200 000 Duisburger von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch. Die Wahlbeteiligung lag bei 45,7 Prozent.

Ob es diesmal wesentlich mehr werden, bleibt abzuwarten. Immerhin deuten aktuell 24 500 Briefwahlanträge zur Europawahl auf ein gestiegenes Interesse hin: Es sind rund 90 Prozent mehr als bei der jüngsten Europawahl. Allerdings fand sie auch nicht parallel mit der Kommunalwahl und der Wahl zum Integrationsrat statt. Die aktuelle Zahl von 25 150 Anträgen auf eine Briefwahl bei der Kommunalwahl deckt sich in etwa mit der Zahl von 2009 zum vergleichbaren Zeitpunkt, etwa zwei Wochen vor dem Wahltag. Wahlamtsleiter Burkhard Beyersdorff möchte die Zahl aber nicht hochrechnen und sich zu der Prognose hinreißen lassen, die Wahlbeteiligung falle ähnlich aus wie vor vier Jahren. Dazu sei der Zeitpunkt noch zu früh. Im Übrigen bedeutet es noch nicht, dass jeder, der einen Antrag auf Briefwahl gestellt hat, dann auch tatsächlich seine Stimme abgibt. Der Trend zur Briefwahl ist in Duisburg indes ungebrochen. 2009 wählten 37 600 Duisburger per Brief - also jeder zehnte Wahlberechtigte und jeder fünfte Wähler. Einen Rückgang gab es bei der Wahl zum Integrationsrat: Hier gab es bislang lediglich 3140 Briefwahlanträge, ein Rückgang um 40 Prozent im Vergleich zur jüngsten Wahl zur Migrantenvertretung.

Wer Ende Mai in Urlaub ist, kann seine Stimme auch diesmal schon vorher abgeben. Wer in seiner Freizeit am 25. Mai zwischen 8 und 18 Uhr - der Öffnungszeit der Wahllokale - schon "verplant" ist, kann dies ebenfalls tun. Wer allerdings seine Stimme per Briefwahl abgeben will, muss das im Regelfall selbst in die Hand nehmen: Die Beantragung von Briefwahlunterlagen ist nur bei Vorlage einer schriftlichen Vollmacht möglich. Allerdings geht auch das nicht unbegrenzt: Für maximal vier Personen kann ein einzelner Vertreter die Anträge stellen. Natürlich gilt das auch nur für den Antrag auf einen Wahlschein - die Stimmabgabe selbst darf grundsätzlich nur von der wahlberechtigten Person selbst erfolgen. Ausnahmen gibt es nur für Analphabeten und körperlich Gebrechliche.

Die Briefwahlstellen befinden sich an folgenden Standorten: im Verwaltungsgebäude Bismarckstraße 120 (Gebäude TecCenter, neben dem Restaurant Baba SU) in Neudorf; im Rathaus am Burgplatz, Zimmer 60, sowie in den Bezirksämtern Walsum (Friedrich-Ebert-Straße 152), Hamborn (Duisburger Straße 213), Meiderich/Beeck (Von-der-Mark-Straße 36), Homberg/Ruhrort/Baerl (Bismarckplatz 1), Rheinhausen (Körnerplatz 1)und Süd (Sittardsberger Allee 14). In allen Briefwahlstellen ist nicht nur die Beantragung der Briefwahl möglich, es kann nach entsprechender Beantragung auch direkt vor Ort gewählt werden.

Briefwahlanträge werden bis einschließlich Freitag, 23. Mai, 18 Uhr, entgegengenommen. Ausschließlich bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung geht dies auch noch bis zum Wahltag, 15 Uhr. Ansonsten laufen die Vorbereitungen der Stadt einschließlich der Schulungen wie geplant. Von insgesamt 3500 benötigten Wahlhelfern fehlten in der vergangenen Woche noch rund 260.

Kein Grund zur Aufregung für die Routiniers im Wahlamt: bis zum 25. Mai werden genug sein, sind die Verantwortlichen ganz sicher.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort