Fotos Die Chronologie der Rocker-Krawalle
Der "Rocker-Krieg" zwischen den rivalisierenden "Bandidos" und den "Hells Angels" führt auch in Deutschland immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Die "Rocker-Krawalle" zwischen den "Bandidos" und den "Hells Angels" im Ruhrgebiet, die am 31. Oktober 2009 mit der Massenschlägerei in Duisburg und den Anschlägen auf die Vereinslokale beider Motorradclubs eskaliert sind, begannen am 8. Oktober mit den tödlichen Schüssen auf ein Mitglied der "Bandidos" vor dem "Bandidos Place" im Duisburger Rotlichtviertel.
Ein 32-jähriger "Bandido" ist auf der Charlottenstraße in Duisburg vor dem Vereinssitz der "Bandidos"von einem 31-jährigen Kampfsportprofi aus dem Auto heraus erschossen worden. Der Todesschütze soll ein Anhänger der "Hells Angels" sein. Er sitzt zurzeit in Untersuchungshaft. Die Polizei sperrte damals den Tatort ab und sicherte Spuren.
Am 18. Oktober 2009 wurde das erschossene "Bandido"-Mitglied in Glesenkirchen beerdigt. Mehr als 1000 Rocker, Freunde und Verwandte waren zur Beerdigung gekommen. Rund 300 "Bandidos" fuhren von Duisburg aus in einem riesigen Motorrod-Konvoi geschlossen nach Gelsenkirchen.
Die "Bandidos" trauerten um ihren "Bruder". Die Polizei überwachte mit einem Großaufgebot die Trauergäste. Der Polizeieinsatz kostete 600.000 Euro. An dem Tag blieb es friedlich.
Nur zwei Wochen nach der Beerdigung eskalierte dann die Gewalt in der Nacht von Samstag auf Sonntag (31.Oktober/1. November). Vor dem "Fat Mexican" im Duisburger Rotlichtviertel lieferten sich die "Bandidos" und die "Hells Angels" eine Massenschlägerei.
Die Antwort auf die Prügelei in Duisburg ließ nicht lange auf sich warten. Nur wenige Stunden später verübten Unbekannte auf den Sitz der "Hells Angels" in Solingen einen Anschlag. Es wurden Schüsse auf das Gebäude abgefeuert sowie eine Handgranate in das Obergeschoss geworfen.
Die Kugeln schlugen unter anderem in Fensterscheiben ein. Verletzt wurde niemand. Erneut nur wenige Stunden später drehte sich die Spirale der Gewalt in dieser Nacht in Essen weiter. Auf ein Vereisheim der "Bandidos" im Essener Stadtteil Borbeck wurden Schüsse abgefeuert.
Beobachter gehen davon aus, dass die Anschlagsserie vom Wochenende (31. Oktober/1. November) erst der Anfang der Rocker-Krawalle war. Die Polizei richtete daraufhin die Sonderkommission "Rockerkriminalität" in Münster ein. Seitdem ist es im Ruhrgebiet ruhig geblieben.
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