Duisburg Die DVG und das Geheimnis vom Unkelstein

Duisburg · Wie die Stele mit der Aufschrift "Unkelstein" auf den Busbetriebshof der Verkehrsbetriebe kam.

 Das ist die "Unkelstein"-Stele. Sie ist der Namensgeber für den Busbetriebsbahnhof der Duisburger Verkehrsgesellschaft.

Das ist die "Unkelstein"-Stele. Sie ist der Namensgeber für den Busbetriebsbahnhof der Duisburger Verkehrsgesellschaft.

Foto: DVG

Ganz selbstverständlich verwenden Fahrgäste der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) den Namen des Busbetriebshofes "Am Unkelstein", wenn es um die gleichnamige Haltestelle oder die Busse der DVG geht. "Am Unkelstein" befindet sich nicht nur die Haltestelle der Buslinie 934, sondern dort eröffnete die DVG 1990 auch ihren Busbetriebshof. An dem Ort, den früher viele Menschen mieden, herrscht heute tagtäglich in der Bushalle, der Werkstatt und dem Fahrdienstleitergebäude der DVG reges Treiben. Doch was heißt eigentlich "Unkelstein". Welche Bedeutung verbirgt sich dahinter? Das wissen wahrscheinlich die wenigsten Duisburger. Und daher hat die DVG mal nachgefragt.

Allein der Name lässt darauf schließen, dass er etwas mit einem Stein zu tun hat und so ist es: Auf dem Gelände des Betriebshofes steht eine Stele aus Stein mit der Aufschrift "Unkelstein". Doch wie kam der Stein dorthin und wieso heißt er so? Vor über 200 Jahren befand sich an dieser Stelle in der Nähe des Koblenzer Turms am Springwall ein Grenzstein. Der Springwall führte damals bis zum Stapeltor, eines der Tore in Duisburgs Stadtmauer. Duisburg war nur im Westen durch den Rhein und im Norden durch die Ruhr mit einer natürlichen Grenze versehen - die südliche und östliche Seite wurde mit Grenzsteinen abgesteckt. Diese Grenze bestand aus insgesamt 51 Steinen - der Unkelstein erinnert heute an einen dieser Grenzsteine und an einen früher unheimlichen Platz. Der Unkelstein am Koblenzer Turm war viereckig und sein Name führt auf seine Herkunft zurück: Er kam aus den Basaltbrüchen der Stadt Unkel am Rhein und findet in unterschiedlichen Sagen Erwähnung. Eine Sage berichtet, dass in mondhellen Nächten eine Unke auf diesem Stein gesessen habe, die immer wieder laut rief und so die Menschen vom Unkelstein fernhielt. Der Sage nach bewachte die Unke einen Schatz, der unter dem Stein begraben war. Aber auch tagsüber mieden die Leute diese unheimliche Stelle, denn dort sollen außer der Unke noch einige andere Geister ihr Unwesen getrieben haben. Daher wurde der Unkelstein auch Unkenstein genannt.

Heute weist der Straßenname "Am Unkelstein" noch auf diesen Ort hin und diente zudem als Namensgeber für den Busbetriebshof der DVG. Da geht es zwar auch nachts emsig zur Sache, aber Geheimnisumwittertes oder Mysteriöses passiert dort nicht.

(RP)
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