Duisburg Die Kreuzeskirche entdecken

Duisburg · Die Kreuzeskirche prägt durch ihren roten Backsteinbau weithin sichtbar den Marxloher Stadtteil. Sie wird als offene Stadtteilkirche für kulturelle, bürgerschaftliche und gesellschaftspolitische Veranstaltungen sowie für Ausstellungen genutzt und ist gleichzeitig Treffpunkt vieler Aktivitäten der evangelischen Bonhoeffer Gemeinde.

 Kreuzeskirche: Außenansicht.

Kreuzeskirche: Außenansicht.

Foto: ev. Kirchenkreis DU

Die Kreuzeskirche, mittlerweile 112 Jahre alt, wurde im Stil der Neugotik errichtet und bot in Mittelschiff, den beiden Seitenschiffen und den drei Emporen insgesamt 1100 Sitzplätze und war damit die größte evangelische Kirche im Duisburger Norden. Zusammen mit dem benachbarten alten Pfarrhaus von 1908 und der Kirchmauer bildete sie eine "Kircheninsel". Seit 1985 stehen Kirche und Pfarrhaus unter Denkmalschutz. Im Kirchraum sind aus der Bauzeit stammende Holzbrüstungen der Emporen, die Bankreihen und die Kanzel mit Schalldeckel weitgehend erhalten geblieben. Neuer ist dagegen die aus dem Jahr 1998 stammende Orgel, die ausschließlich Holzpfeifen besitzt und das größte Instrument dieser Art in Europa ist.

Ob vormittags oder nachmittags - diese Details und die Kirche als Ganzes können Besucher entdecken und auf sich wirken lassen. Ein Platz in einer Bank verführt dann nicht nur zu Stille und Einkehr, sondern auch dazu, den Kopf in Eulenmanier zur Rundumsicht durch den nahezu runden Zentralbau wandern zu lassen. Da fällt auch der Blick auf die schwere Kirchentür. Durch sie treten Menschen ein, die das Gotteshaus schon kennen, aber die regelmäßigen Angebote in der Kirche nutzen. Wie den "öffentlichen Bücherschrank". Die Kreuzeskirche nimmt am Projekt "DU liest!" der Bürgerstiftung Duisburg teil und während der Öffnungszeiten der Kirche können in einem öffentlichen Bücherschrank Bücher eingesehen, mitgenommen oder auch eingestellt werden. Für die Nutzer entstehen dabei keine Kosten. Oder die Bücherstube. Diese öffnet der fast 80jährige Bernhard Kilian jeden Freitag zwischen 10 und 12 Uhr und verkauft nicht nur Schmöker, sondern auch Schallplatten, CDs und Spiele aus zweiter Hand zu günstigen Preisen und für den guten Zweck.

 Die Kreuzeskirche: Innenansicht.

Die Kreuzeskirche: Innenansicht.

Foto: evangelischer Kirchenkreis

Immer dienstags zwischen 15 und 17 Uhr duftet es in der Kirche nach Kaffee und Kuchen. Beides gibt es in gemütlicher Runde für eine kleine Spende. Jeden zweiten Dienstag im Monat hingegen öffnet um 15 Uhr das Erzählcafé. Es richtet sich an alle, die gerne ihre Erinnerungen an den Stadtteil oder die Gemeinde mitteilen oder auch nur dabei zuhören möchten. Einen Schritt weiter geht die Geschichtswerkstatt an der Kreuzeskirche. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Kirchengemeinde zu erkunden, Dokumente zu sammeln, Ausstellungen und Veranstaltungen durchzuführen und das Archiv der Gemeinde zu pflegen. Gerne können Gäste auch nur einmal unverbindlich vorbeischauen. Auch eine ständige Mitarbeit ist möglich.

Die Geschichtswerkstatt findet jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr statt. Ebenfalls mittwochs trifft sich um 15 Uhr in der Alten Sakristei der Kreuzeskirche die Frauenhilfe der Gemeinde; am gleichen Ort kommt der Radler-Treff des ADFC jeden dritten Donnerstag im Monat um 19 Uhr zusammen. Jeden ersten Montag im Monat findet um 18 Uhr das Politische Nachtgebet statt.

Jedes Jahr lädt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am zweiten Sonntag im September zu einem bundesweiten "Tag des offenen Denkmals" ein. Auch die evangelische Kreuzeskirche Marxloh, Kaiser-Friedrich-Straße 40, ist Teil des Duisburger Programms und öffnet ihre Türen zum "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 10. September, von 10 bis 17 Uhr.

Der Tag beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst zu Psalm 104, 1 "Du bist sehr herrlich und prächtig geschmückt". Um 11.30 Uhr gibt in der seit 1985 unter Denkmalschutz stehenden Kirche eine besondere Führung mit Vorstellung der Holzorgel und Besteigung des Glockenturms. Zudem geben Schautafeln eine Vorstellung zum Bau und den Maßnahmen zur Erhaltung der Kreuzeskirche und die Ausstellung "111 Jahre Konfirmation" ist ein letztes Mal zu sehen.

Die Marxloher Kreuzeskirche (Kaiser-Friedrich-Straße 38) ist neben den Gottesdienstzeiten und zu Veranstaltungen außerdem montags bis freitags von 9 bis 12 sowie dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort