Duisburg Die Nadel im Heuhaufen finden

Duisburg · Zur Stammzellen-Typisierungsaktion mit der Westdeutschen Spenderzentrale rief die Rheinhauser Lise-Meitner-Gesamtschule auf. Zudem gab es eine Spendengala in der Aula.

 Gesamtschullehrerin Anne Wittgen (rechts) beim Spender-Test mit Bianca Banajanz von der Westdeutschen Spenderzentrale.

Gesamtschullehrerin Anne Wittgen (rechts) beim Spender-Test mit Bianca Banajanz von der Westdeutschen Spenderzentrale.

Foto: Bernd Obermann

"Die Suche nach einem passenden Stammzellspender ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen", sagt Bianca Banajanz von der Westdeutschen Spenderzentrale (WSZE). Deshalb veranstaltet die Datei für Knochenmark- und Blutstammzellspender an diesem Freitagnachmittag in den Räumen der Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen eine Typisierungsaktion.

"Allerdings registrieren wir die potenziellen Spender heute nur per Wangenabstrich. Normalerweise folgt diesem noch eine Blutstammzellspende, darauf haben wir aber heute verzichtet", so Banajanz. Zunächst sollten die Freiwilligen im Zentralregister erfasst werden, nach einem Labortest würden dann die Entnahme von Gewebemerkmale folgen. "Anders als bei einer Blutgruppenbestimmung müssen viel mehr Merkmale übereinstimmen, damit Spender und Patient zusammenpassen", erklärt Banajanz. Daher brauche man besonders viele Spender, um die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer zu erhöhen.

55 Menschen seien bisher da gewesen, Banajanz rechnet allerdings noch mit einigen mehr: "Wenn die Leute Feierabend haben, kommen sicher nochmal einige dazu", meint sie. Stephanus Jacobs kommt tatsächlich gerade von der Arbeit. Mit dem Wattestäbchen streicht er über die Innenseite seiner Wange und steckt dieses in ein markiertes Röhrchen. Für ihn ist die Registrierung selbstverständlich: "Wenn ich helfen kann, dann tue ich das auch - ich bin schon mit 18 Jahren Blutspender geworden, da ist eine Stammzellspende der nächstre Schritt." In seiner Familie habe es bereits einen Fall gegeben, bei der Knochenmark benötigt wurde, daher sei er besonders sensibilisiert. Vor einer eventuellen Transplantation im Krankenhaus habe er keine Angst: "Das ist ja nur ein kleiner Eingriff." Da eine Bestimmung im Labor etwa 50 Euro kostet, ist die WSZE regelmäßig auf Spenden angewiesen. Dafür findet in der Aula der Lise-Meitner-Gesamtschule am selben Abend eine Spendengala statt. Der Erlös sei nicht allein für die Spenderdatei bestimmt, wie Schulleiter Klaus Stephan betont: "Die Hälfte des Erlöses kommt der Schule zugute. Wir wollen mit dem Geld unsere digitalen Ausbildungsmöglichkeiten erweitern." Von einer guten Ausbildung der Schüler profitiere nicht nur die Gesellschaft, sondern auch der Ortsteil. Stephan hoffe auf das Bewusstsein, dass der Staat nicht alles leisten könne, "wir brauchen daher Unterstützung." Organisiert wurde die Feier vom Förderverein, die Schüler seien deswegen nicht eingebunden. "Die engagieren sich aber sonst sehr häufig, zum Beispiel beim Sponsorenlauf", sagt Stephan. "Wir haben uns auch schon für Flüchtlinge eingesetzt, deswegen ist die Hilfe für die WSZE selbstverständlich." Das Motto der Spendengala, zu der 130 Gäste erwartet wurden, laute daher: "Für uns und für andere."

(RP)
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