Duisburg Die Plage mit den Gänsen

Duisburg · Die Tiere haben sich auch in Duisburg zu einem regelrechten Störfaktor entwickelt. Ihr Kot enthält Bakterien, die beim Menschen Infektionen auslösen können. Besondere Gefahr besteht auf Liegewiesen und Spielplätzen.

Betreten verboten — und das gerade jetzt in den Sommerferien! Aber es ging nicht mehr anders. Die 90 Kanada- und zwei Graugänse (Förster Stefan Jeschke hat sie gezählt), die derzeit am Ufer des Uettelsheimer Sees in Homberg leben, haben den Wasserspielplatz mit ihrem Kot übersät. "Wir haben das Gelände immer wieder intensiv gereinigt, sind aber letztlich nicht mehr hinterher gekommen. Wir konnten nicht mehr gewährleisten, dass die Kinder nicht mit Bakterien in Berührung kommen. Deshalb mussten wir den Spielplatz vorübergehend sperren", erklärt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Momentan überlege man gemeinsam mit der Stadt, wie man das Problem angehen und die Tiere von dem Bereich fernhalten könne.

Die wachsenden Gänsepopulationen sind im ganzen Bundesgebiet zum Problem geworden, besonders schlimm ist es in den Ballungsräumen. Betroffen neben Spielplätzen sind auch Liegewiesen an Seen. "Man sollte die Gänse auf keinen Fall füttern. Damit tut man der Natur keinen Gefallen", sagt Förster Jeschke. Auch lassen viele Badende einfach ihre Lebensmittelreste zurück, die Gänse stürzen sich darauf und verunreinigen die Flächen mit ihrem Kot, der dann natürlich auch wieder zurück ins Wasser gerät.

Badeseen werden überprüft

Die große Gefahr dabei: Die Exkremente enthalten Bakterien, die, vor allem, wenn sie sich im Badewasser befinden, beim Menschen unter anderem Infektionen der Harn- und Atemwege auslösen können. "Das Institut für gesundheitlichen Verbraucherschutz überprüft daher regelmäßig den Wolfssee, den Kruppsee und den Großenbaumer See mikrobiologisch auf Bakterien", erklärt Frank Kopatschek, Leiter des Kommunikationsamtes der Stadt Duisburg. Die übrigen Seen seien keine zugelassenen Badegewässer und würden daher auch nicht überwacht — ebenso wenig wie die dort angrenzenden Wiesen. "Wer dennoch dort badet, tut dies auf eigene Gefahr", betont Kopatschek.

(RP)
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