Loveparade Die Schattenseite der großen Party

Seit 14 Uhr steigt die größte Party der Welt in Duisburg. Hunderttausende feiern fröhlich. Es gibt aber auch viele Jugendliche, die schon stark alkoholisiert sind, darunter viele junge Mädchen.

Seit 14 Uhr steigt die größte Party der Welt in Duisburg. Hunderttausende feiern fröhlich. Es gibt aber auch viele Jugendliche, die schon stark alkoholisiert sind, darunter viele junge Mädchen.

Zusammengekauert hockt Vanessa auf einem leeren Bierkasten in einem Gebüsch in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofes. Ihr kurzes, enges T-Shirt ist voller Flecken. Es stinkt nach Urin und Erbrochenem. Neben ihr liegt eine leere Flasche Wodka. Die 14-Jährige ist sturzbetrunken und nicht mehr ansprechbar. Die ohrenbetäubende Technomusik, die nebenan vom Loveparade-Gelände schallt, nimmt die 14-Jährige nicht mehr wahr.

Dann eilen ihr zwei Sanitäter zur Hilfe. "Nicht schon wieder", stöhnt einer, als er das Mädchen sieht. Sie ist nicht die erste Betrunkene, der die beiden Sanitäter an diesem Tag helfen müssen. "Wir hatten schon mehrere ähnliche Einsätze heute." Es ist erst kurz nach halb vier, die Loveparade hat erst vor 90 Minuten begonnen — für die 14-Jährige ist die Party vorbei.

Viele mit Alkohol in der Hand

Während auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs Hunderttausende feiern, sind die Rettungskräfte im Dauereinsatz. Immer häufiger heulen in den Nachmittagsstunden die Sirenen der Rettungswagen. Die provisorischen Notfallzenentren, große Zelte, sind entlang der Wegstrecke zum Loveparade-Gelände aufgebaut.

Dort werden überwiegend Leichtverletzte mit Schnittwunden behandelt — so wie der 17-jährige Lars aus Dortmund, der barfuß in eine Glasscherbe getreten ist. "Bei uns liegen aber auch viele, denen ohnmächtig oder schwindelig geworden ist", sagt ein Rettungshelfer. "Die richtig schweren Fälle werden sofort in ein Krankenhaus gefahren."

Damit sind an diesem Tag meist stark alkoholisierte Jugendliche gemeint — und von denen gibt es bei der Loveparade viele. Die Straßen rund herum sind gesäumt von leeren Bier- und Alkopopflaschen, überall sind Jugendliche mit alkoholischen Getränken in der Hand zu sehen. "Wir wollen uns heute richtig weghauen", heißt es aus der Menge.

Die Rettungshelfer rechnen damit, dass ihre Arbeit erst so richtig in den Abendstunden beginnen wird. "Dann wird es bestimmt sehr viele alkoholisierte Jugendliche geben", sagt eine Sanitäter.

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