Dienstleister mit Einschränkung

Duisburg · Als die Stadt unter die Haushaltssicherungsdecke des Landes schlüpfte, wodurch sich dank hoher Zuwendungen für sie die einmalige Chance eröffnete, schuldenfrei zu werden, warnten einige Ratspolitiker: Die mit der Finanzspritze verbundenen strengen Sparvorgaben würden den Bürger über kurz oder lang recht empfindlich treffen. Die Warner und Mahner haben Recht behalten. Inzwischen ist die Personaldecke in einigen städtischen Abteilungen offenbar schon so dünn, dass eine kleine Erkältungswelle bereits zum Kollaps führt.

Das ist allerdings kein Grund, Abteilungen zeitweise zu schließen oder so wenige Mitarbeiter dort sitzen zu haben, dass nur noch eingeschränkt gearbeitet werden kann. Die Stadt ist ein Dienstleister für den Bürger. Und diesen Anspruch muss sie zu jeder Zeit auch erfüllen. Alle Versuche, zu erklären, warum ihr das an der einen oder anderen Stelle nicht gelingt, sind Ausdruck von Hilflosigkeit und Folge von verfehlter Personalpolitik der Vergangenheit, deren Folgen sich heute zeigen.

Unzufrieden mit dem derzeitigen Zustand sind nicht nur die Bürger, sondern auch die Mitarbeiter, die den Ärger der Kunden direkt abbekommen. Es ist angebracht, dass die Politik den Oberbürgermeister drängt, einzugreifen. Noch besser wäre es, wenn sie ihm Vorschläge machen würde, wie zumindest in allen Bereichen mit Bürgerservice die geforderten Dienstleistungen verlässlich erbracht werden können.

hildegard.chudobba@rheinische-post.de

(RP)
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