Duisburg Diskussion über das Geschäft mit dem Lebensende

Duisburg · Seit mehr als 25 Jahren ist eine der wichtigen Aufgaben der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn die einstigen Tabuthemen wie Sterben, Tod und Trauer mittels Vorträgen, Unterricht in Schulen oder an Informationsständen in die Öffentlichkeit zu bringen. In Patientenverfügungsberatungen erfährt die Hospizbewegung, dass die Hauptmotivation der Ratsuchenden die Angst ist am Lebensende "an Maschinen angeschlossen zu werden" - und es ist eine Tatsache, dass eine Patientenverfügung hier vieles in die richtigen selbst gewünschten Bahnen lenken kann.

Was geschieht, wenn Menschen keine Verfügung haben, mit dieser Frage hat sich u.a. Dr. Matthias Thöns, Palliativmediziner aus Witten auseinandergesetzt. Thöns ist derzeit einer der gefragtesten Mediziner in Deutschland. In seinem Bestseller "Patient ohne Verfügung - das Geschäft mit dem Lebensende" zeigt er auf, warum alte, schwerstkranke sterbende Menschen in deutschen Kliniken aufwendige und kostenintensive Behandlungsmethoden erhalten, selbst wenn kein Therapieerfolg zu erwarten ist. Dr. Matthias Thöns betrachtet das deutsche Gesundheitssystem sehr kritisch und vertrat sein Anliegen bisher unter anderem bei Markus Lanz, bei "Hart, aber fair", im Spiegel und in der ZEIT. Zuletzt war er Gast bei "Neugier genügt" in WDR 5. Nun hat die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn ihn zum 32. Hamborner Hospizgespräch eingeladen. Bedeutet "Patient ohne Verfügung - Übertherapie am Lebendsende"? Eine spannende Frage, die sicher auch kontroverse Diskussionen auslösen wird. Der geladene Referent Dr. Matthias Thöns wird sich beim Hamborner Hospizgespräch am Mittwoch, 5. April, um 19 Uhr, in den Räumen des evangelischen Gemeindezentrums Taubenstraße 14 - Duisburg-Hamborn dem Thema widmen und den anschließenden Fragen zur Diskussion stellen.

(RP)
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