Güterbahnhofsgelände DOC: andere Angebote als in der City

Duisburg · Die Mitglieder des Rates werden am kommenden Mittwoch bei ihrer Sondersitzung einen Brief von Kurt Krieger vorliegen haben, in dem er seine Ideen für seine Fläche am ehemaligen Güterbahnhof darlegt.

 Der Outlet-Spezialist Neinver interessiert sich für das Güterbahnhofsgelände. Das Neinver "The Styles"-Outlet in Zweibrücken könnte nach den Vorstellungen der Verantwortlichen ein Vorbild für Duisburg sein.

Der Outlet-Spezialist Neinver interessiert sich für das Güterbahnhofsgelände. Das Neinver "The Styles"-Outlet in Zweibrücken könnte nach den Vorstellungen der Verantwortlichen ein Vorbild für Duisburg sein.

Foto: Gilles PECQUEUR

Kurt Krieger, Besitzer des rund 30 Hektar großen Güterbahnhofgeländes südlich der Koloniestraße, will bekanntlich auf dem Grundstück statt des ursprünglich geplanten Möbelzentrums nun ein Designer-Outlet-Center (DOC) bauen. In einem Brief an Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link erwähnt er, dass er mit ihm auf der Immobilienmesse Expo-Real in München bereits entsprechende Gespräche geführt habe. Die Mitglieder des Rates werden am kommenden Mittwoch bei ihrer Sondersitzung diesen Brief vorliegen haben und sich zu dem Antrag Kriegers äußeren, das Bebauungsplanverfahren entsprechend zu ändern.

"Verschiedene Entwicklungen seit dem Erwerb der Fläche durch unser Unternehmen haben dazu geführt, dass wir uns dazu veranlasst sehen, für das Areal nach Nutzungsoptionen außerhalb des Möbeleinzelhandels zu suchen", schreibt Krieger. Damit meinen dürfte er, dass er in Neuss und Düsseldorf mit seiner Höffner-Möbelmarke an den Markt geht und Duisburg damit als Standort ausfällt. "Verschiedene Entwicklungen" könnte allerdings auch bedeuten, dass sich der Berliner Unternehmer zu sehr und zu oft über die Stadt geärgert hat, die ihn zum Beispiel nach der Loveparade, die zwar auf seinem Gelände stattfand, mit der er aber ansonsten nichts zu tun hatte, in die Pflicht nahm, zum Beispiel beim Bau der Gedenkstätte.

In dem Designer Outletcenter werden laut Krieger ausschließlich Waren direkt von Herstellern angeboten, und zwar unterhalb der üblichen Einzelhandelspreise; sie wiesen Besonderheiten aus, die sie von dem im Facheinzelhandel der Innenstadt vorgehaltenen Sortimente unterscheiden. Aufgelistet wird dann, worum es sich im Einzelnen handelt:

Bekleidung, Schuhe, Lederwaren, Sportartikel, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat, Wohnungseinrichtungsbedarf, Uhren, Schmuck, Spielwaren, Haus-, Bett- und Tischwäsche sowie Sonstiges.

Diese Waren werden laut Krieger folgende Besonderheiten aufweisen:

2. Wahl, Auslaufmodelle (Waren die nicht länger produziert werden der deren Produktion ausläuft), Modelle aus der vergangenen Saison, die nicht mehr der aktuellen Kollektion des Herstellers entsprechen, Restposten (Waren, die vom Einzelhandel zurückgegeben werden, an diesen nicht ausliefert oder von diesem nicht abgenommen wurden), Waren für Markttestzwecke (die noch keiner an den Einzelhandel ausgelieferten Kollektion entsprechen und dazu dienen, hinsichtlich ihrer Akzeptanz getestet zu werden) sowie Überproduktionen. Krieger wird das DOC nicht betreiben, sondern er setzt dafür auf die Firma Neinver.

Sie soll die 30.000 Quadratmeter große Verkaufsfläche im Village Stil übernehmen. Die durchschnittliche Verkaufsfläche der Shops werde bei 250 Quadratmetern liegen, die Obergrenze bei 1500, so Krieger. Neinver betreibe bereits insgesamt 19 Outlet-Center mit fast 370.000 Quadratmetern Mietfläche und mehr als 1500 Einzelshops.

(RP)
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