Duisburg DOC-Diskussion: Viel Meinung, aber nur wenig Information

Duisburg · Die OB-Kandidaten nutzten die Podiumsdiskussion in der Liebfrauenkirche, um ihre Standpunkte deutlich zu machen.

 Das Interesse an der Diskussion über das Designer Outlet Center ist groß, wie die Resonanz in der Liebfrauenkirche zeigte.

Das Interesse an der Diskussion über das Designer Outlet Center ist groß, wie die Resonanz in der Liebfrauenkirche zeigte.

Foto: Durian PR

Dass das Thema DOC die Duisburger derzeit so sehr bewegt wie kaum ein anderes, war noch nie so spürbar wie am Dienstagabend in der Liebfrauenkirche. Das Bündnis "Ja zu Duisburg - kein DOC" hatte die Oberbürgermeisterkandidaten zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Das Interesse der Duisburger war groß.

Erkan Kocalar (Linke), Sören Link (SPD), Gerhard Meyer (CDU und Grüne, Bürgerlich-Liberale und Junges Duisburg) und Thomas Wolters (FDP) waren der Einladung gefolgt, und es entspann sich eine lebhafte Diskussion über den geplanten Neubau. Die bot zwar inhaltlich nicht viel Neues, ließ aber die Einstellung der Oberbürgermeister-Aspiranten deutlich werden.

Oberbürgermeister Sören Link vertrat die Meinung, die er schon seit Bekanntwerden des Vorhabends propagiert. Er profilierte sich über den Abend als entschiedener Fürsprecher des Projekts, bezeichnete es als große Chance für die Stadt und hob vor allem die Arbeitsplätze hervor, die dadurch geschaffen werden könnten. Für ihn ist die Abstimmung am 24. September allerdings nur ein erster Schritt. "Mir ist klar, dass wir danach noch viel zu tun haben", sagte er. "Es muss dann in der Planung vorrangig um die Frage gehen, wie wir durch das DOC auch die Innenstadt erfolgreich machen können."

Erkan Kocalar und Thomas Wolters sprachen sich entschieden gegen die Realisierung des Outlet-Centers aus. Kocalar verwies darauf, dass die Innenstadt veröden würde. Wolters ging sogar noch einen Schritt weiter. "Unsere City würde sterben, bevor das Center überhaupt gebaut wird", sagte er. Schon jetzt sei eine Zurückhaltung bei Investitionen spürbar. "Sollte das DOC beschlossen werden, wandern die Geschäfte in der Innenstadt ab, bevor das DOC überhaupt eröffnet wird." Als Alternative für die Freifläche schwebt Wolters die Errichtung eines großen Freizeitzentrums nach dem Vorbild des brandenburgischen Erlebnisparks "Tropical Islands" vor.

Der parteilose Meyer ordnete sich mit seiner Meinung zwischen den beiden Standpunkten ein. Grundsätzlich könne er sich ein DOC in Duisburg zwar vorstellen, sagte er. "Allerdings eher in integrierter Form an der Münzstraße." Über das Projekt in seiner jetzigen Form wisse man schlicht und ergreifend noch zu wenig, um darüber abstimmen zu können.

(th)
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