Duisburg Doppelter Sieg für Duisburg

Duisburg · "Sport ist die einfachste Sprache, der man sich bedienen kann. Der Sieg ist dabei nur Nebensache", erklärt Jean Marc Leroy, Beigeordneter für Sport und Gesundheit in Calais. Unter diesem Aspekt fand am Wochenende zum 30. Mal der Sportaustausch zwischen Duisburg und Calais statt, bei dem rund 300 Sportler zwischen zehn und 18 Jahren in insgesamt zehn Disziplinen – darunter Fußball, Schwimmen, Volleyball und Hockey – gegeneinander antraten. Gestern ehrte Bürgermeister Manfred Osenger im Rathaus am Burgplatz die Sieger. Zusammen mit Franz Hering vom Stadtsportbund hieß er die Gäste aus Frankreich willkommen.

Fairer Wettkampf

Freuen konnten sich vor allem die Duisburger Sportler, die nach ihrer Niederlage im vergangenen Jahr in Calais dieses Mal ihren Heimvorteil voll ausnutzten. "Voriges Jahr haben wir zwar beim Fußball verloren, aber jetzt haben wir unsere Chance genutzt und gesiegt", jubelte Jan Möhren vom PSV Duisburg. Am Ende gewann Duisburg nicht nur den Gesamtsieg mit 17 : 3, sondern auch in acht von zehn Disziplinen, beim Hockey gab es ein Unentschieden.

Doch nicht allein der sportliche Erfolg steht im Vordergrund. Wichtig ist vor allem die Freundschaft zwischen den beiden Städten, die seit nunmehr 45 Jahren in Form einer Städtepartnerschaft besteht. Den Sportaustausch selbst gibt es seit 30 Jahren.

Leroy war einer der ersten Sportler, die an dem Austausch teilnahmen. "Ich war damals zum ersten Mal in Duisburg und habe als Fechter an dem Wettkampf teilgenommen", erinnerte er sich.

"Wir versuchen natürlich auch, uns mit den Austauschsportlern zu unterhalten. Entweder auf Englisch oder mit ein bisschen Französisch", erzählte Benja Lensing, die in der Disziplin Volleyball angetreten ist. Ihre ältere Schwester Muriel war bereits 2008 in Calais dabei und drückte diesmal die Daumen. Nach den offiziellen Spielen fanden noch Freundschaftsspiele mit gemischten Mannschaften statt – von Konkurrenzdenken also keine Spur.

Die Resonanz am Tag der Siegerehrung: ein fairer Wettkampf in gewohnt freundschaftlicher Atmosphäre. Dass der Austausch mehr ist als eine tolle Erfahrung für die Sportler, die sich im nächsten Jahr in Frankreich wiedersehen werden, weiß auch Manfred Osenger. "Wir fördern hiermit die Verständigung zwischen den Menschen und tragen durch Sport zur Völkerverständigung bei." Somit trug Duisburg einen doppelten Sieg davon – zum einen den sportlichen, zum anderen "das Band der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich noch enger miteinander verknüpft zu haben", so Leroy.

(RP)
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