Interview: Aktion Duisburger Menü Drei Faustregeln für leckere Kanapees

Duisburg · "inside"-Chefkoch Gregor Schuber verrät, welche Häppchen sich für eine Party eignen - und was er selber bevorzugt.

 Chefkoch Gregor Schuber und Kellnerin Saskia Timmer präsentieren hier Leckereien, die beispielsweise zu einer Gartenparty gereicht werden können. Eine altbekannte, aber wichtige Faustregel lautet dabei: "Das Auge isst mit!"

Chefkoch Gregor Schuber und Kellnerin Saskia Timmer präsentieren hier Leckereien, die beispielsweise zu einer Gartenparty gereicht werden können. Eine altbekannte, aber wichtige Faustregel lautet dabei: "Das Auge isst mit!"

Foto: christoph reichwein

Sie sind klein, sie sind lecker, und sie gehören zu jeder guten Feier. Ihr Duft verzaubert die Besucher schon beim Reinkommen. Und wenn sie wirklich gut sind, bleibt die Party wegen ihnen im Gedächtnis der Gäste. Die Rede ist von Kanapees, Cocktailhappen oder im neudeutschen Sprech: "Fingerfood". "inside"-Chefkoch Gregor Schuber hat unserer Redaktion einige Dinge verraten, die es bei der Zubereitung zu beachten gilt. Außerdem lesen Sie im Folgenden, welche Häppchen der Profikoch selbst am liebsten isst.

"Wenn man sich an die Vorbereitungen für eine Feier macht, sollte man sich fragen, was man selbst gerne auf dem Teller haben würde", sagt Schuber. "Damit fährt man immer ganz gut. Vorausgesetzt, man beachtet drei Dinge." Die erste Faustregel des "inside"-Chefs: keine schwierigen Fleischsorten. "Hammel und Lamm zum Beispiel sind sehr aromatisch. Es gibt einfach zu viele Leute, die das ein oder andere nicht mögen.

Gewürze spielen eine Hauptrolle

Wenn man möchte, dass möglichst viele Gäste Spaß am Fingerfood haben, sollte man von allzu speziellen Zutaten absehen." Gut geeignet sind Hähnchen, einfache Gemüse- und Käsehappen und gebratene Meeresfrüchte wie Gambas. Für Fisch gilt im Übrigen dieselbe Regel, wie für aromatisches Fleisch - weniger ist mehr. Die nächste Richtlinie des Chefkochs: Kanapees werden nur verhalten gewürzt. "Das heißt nicht, dass man die Speisen, die man anbietet, nicht abschmecken soll", so Schuber. "Im Gegenteil: Gewürze gehören an so gut wie jedes Gericht. Ich rate nur dazu, mit Zutaten wie Safran oder Knoblauch vorsichtig umzugehen."

Ebenso wichtig wie das Essen selbst, ist die Präsentation der Speisen. Daher auch Schubers Faustregel Nummer drei: "Das Auge isst mit! Deshalb ist es wichtig, die Platten, auf denen man Fingerfood anbietet, nicht zu überladen. Es sieht einfach exklusiver aus, wenn sich die Häppchen nicht zu einem riesigen Berg auftürmen." Hat man diese drei Regeln beachtet, sollte einem erfolgreichen Abend nichts mehr im Wege stehen. Mit einem seiner drei Lieblingshäppchen bricht der Chefkoch aber mit seinen Richtlinien. "Sie haben mich nach persönlichen Vorlieben gefragt, und ich hab nun leider eine kleine Schwäche für Lammbuletten", meint der Chefkoch grinsend. "Aber wie gesagt, das ist subjektiv. Grundsätzlich gilt: schwierige Fleischsorten meiden."

Beim Kochen muss es nicht immer schnell gehen

An die "inside"-Lammbuletten gehört neben Lammhack Koriander, Senf, etwas Thymian, Rosmarin, ein Schuss Limettensaft, Toast und Eigelb. Das Mischverhältnis ist dabei geschmacksabhängig. Seine zweite Leibspeise im Häppchenbereich ist gratinierter Ziegenkäse. Der ist denkbar einfach zuzubereiten: Dafür gibt man ein wenig braunen Zucker über den Käse und lässt ihn karamellisieren.

Der Chefkoch empfiehlt dazu ein leicht scharfes Mango-Chutney. Am allerliebsten isst Schuber aber Mini-Bifteki. Die kleinen griechischen Hackfleischrollen gehören zu der Sorte Fingerfood, die sich schnell zubereiten lässt. "Schweinehack, ein wenig fertiges Gyrosgewürz aus dem Supermarkt, Eigelb und Senf vermengen und braten. Das geht fix und ist superlecker." Grundsätzlich ist die Zubereitung von Cocktailhappen aber zeitaufwändig. "Schnell geht das alles nicht, vor allem wenn Sie für viele Menschen kochen wollen", warnt der Küchenchef. "Dafür macht das Ergebnis umso mehr Spaß. Wenn die Gäste hinterher durch der Raum wandern und glücklich strahlen, weil sie hier und da etwas zu Naschen bekommen, ist das ein gutes Gefühl, das man als Gastgeber nicht missen möchte."

(RP)
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