Asbest-Alarm in Duisburg Reinigungsarbeiten dauern noch Tage an

Duisburg · Anstehen bei der Feuerwehr: Viele Menschen in Duisburg-Rheinhausen warten geduldig in einer Schlange, bis ihre Autos gereinigt waren. Nach dem Brand einer Lagerhalle war in der Umgebung krebserregendes Asbest festgestellt worden. Unter anderem ein Einkaufszentrum und ein Sportplatz wurden abgeriegelt.

Duisburg-Rheinhausen: Asbest nach Großbrand in Lagerhalle
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Noch mindestens bis zur Wochenmitte werden die Reinigungsarbeiten nach einem Brand in einer Lagerhalle im Duisburger Stadtteil Rheinhausen dauern, bei dem in der Nacht zum Samstag Asbest freigesetzt worden ist. Nach Aussagen der Stadt und der zuständigen Landesbehörden hat für die Bürger allerdings zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden — vor allem wegen des regnerischen Wetters.

Gegen 3.40 Uhr war die Feuerwehr am Samstag alarmiert worden. In einem Gewerbegebiet brannte aus nach wie vor unbekanntem Grund eine Lagerhalle lichterloh. Die Flammen waren allerdings nicht das größte Problem, wohl aber die Messergebnisse, die zeigten, dass mit dem Rauch Asbest an die Luft gelangt war. Weil es aber regnete und fast windstill war, wurden die kleinen weiß-grauen Giftpartikel nicht verweht, sondern wurden auf den Boden gedrückt.

"Das war wirklich ein großes Glück", sagte Daniela Lesmeister, zuständige Rechtsdezernentin der Stadt. Auch wenn aus diesem Grund für die Anwohner keine direkte Gefahr bestand, "haben wir sofort über Polizeidurchsagen informiert". Rund um den Brandherd wurde eine Sperrzone mit einem Radius von 500 Metern ausgewiesen, in die keiner hinein durfte. Autos, die nach dem nächtlichen Brand das Gebiet verlassen wollten, wurden an Sperren der Feuerwehr gründlich gereinigt. Wie die Stadt mitteilte, sind bereits am Samstag ungefähr 700 Autos und 3000 Meter Straße sowie die dazugehörigen Bürgersteige im betroffenen Bereich mit Wasser gereinigt worden.

Am Sonntag übernahm eine Spezialfirma weitere Säuberungsarbeiten. Zudem stellte die Stadt in dem Gebiet einen Container auf, in dem Mitarbeiter der Stadt und des Umweltamtes Bürgerfragen beantworteten. Hier konnten sich Anlieger auch darüber informieren, ob und wie in den nächsten Tagen ihre privaten Grundstücke oder Hausdächer von eventuellen Asbestrückständen gesäubert werden.

 Die Polizei sperrte das Gebiet stundenlang bis zum Samstagabend in einem Radius von 500 Metern ab.

Die Polizei sperrte das Gebiet stundenlang bis zum Samstagabend in einem Radius von 500 Metern ab.

Foto: Stadt Duisburg

In dem Gewerbegebiet befinden sich neben Lagergebäuden auch Schnellrestaurants, ein großes Einkaufszentrum und einige Fachgeschäfte, allerdings nur wenige Wohngebäude. Ein Kindergarten knapp außerhalb der abgesperrten Zone wird am Montag wie gewohnt seine Türen öffnen können. Die Sperrungen wurden am Samstagabend wieder aufgehoben.

Erst vor rund sieben Wochen hatte es einen Asbest-Alarm in der niederländischen Stadt Roermond gegeben: Auch da war beim Brand einer Lagerhalle Asbest ausgetreten, auch da war der Stoff im Dach verbaut.
Das Stadtzentrum von Roermond wurde damals zum großen Teil abgeriegelt. Hilfskräfte und Spezialfirmen in Schutzanzügen suchten in der Sperrzone nach Asbest-Resten.

Roermond: Der Tag nach dem Großbrand
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Asbest zerteilt sich in feine Fasern, die leicht eingeatmet werden können. Das kann zu einer chronischen Entzündung der Lunge führen und letztlich Krebs verursachen. Seit 1993 ist die Verwendung von Asbest in Deutschland verboten - doch in älteren Gebäuden findet sich der Stoff noch immer.

(RP)
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