Norden der Stadt betroffen Duisburg droht ab Mai der Stau-Kollaps

Duisburg · Nach dem Unfall und der Sperrung der A 59 standen viele Autofahrer im Stau. Die Polizei befürchtet, dass diese Situation ab Mai zur Regel werden könnte und ihr dann auch Blaulicht wenig nutzt.

 Ruhrort ist schon heute wegen der Karl-Lehr-Brücken-Baustelle "Stauland". Ab Mai wird der Verkehr dort noch zunehmen.

Ruhrort ist schon heute wegen der Karl-Lehr-Brücken-Baustelle "Stauland". Ab Mai wird der Verkehr dort noch zunehmen.

Foto: Archiv

Am Donnerstag stellte die Polizei wie berichtet unter anderem vor, wie schnell sie nach einer Alarmierung am Einsatzort sein kann. Zumindest noch: Denn ab Mai kann sich das grundlegend ändern. Und was für ihre Dienstfahrten gilt, das trifft dann in der Regel auch auf die der Feuerwehr zu.

Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels kam am vergangenen Dienstag selbst in den zweifelhaften "Genuss" der völlig überlasteten Straßen vom Duisburger Norden in die Innenstadt, als sie von einem auswärtigen Diensttermin ins Präsidium an der Düsseldorfer Straße unterwegs war. Weil die A 59 an diesem Tag ab der Mittagszeit und bis Abends wegen eines umgekippten Lkw am Kreuz Duisburg gesperrt war, wählte ihr Fahrer die naheliegende Umleitung über die A 42 nach Beeck und über Ruhrort in die Innenstadt. Fast eine Stunde "schwamm" ihr Wagen im zähfließenden Verkehr mit, bis sie ihr Ziel erreicht hatte.

"Das war ein Vorgeschmack auf das, was uns ab Mai droht", sagt sie und findet bei Rüdiger Wollgramm, Chef der Streifenpolizei, Bestätigung. Ist die Nord-Süd-Achse dicht, gibt es keine wirkliche Alternative. "Wenn wir über innerstädtische Straßen ausweichen, dann nutzt uns im Stau auch das Blaulicht nicht immer was", so Wollgramm. Viele Durchgangstraßen in der Stadt wurden in den vergangenen Jahren gezielt "verschmälert". Statt früher zwei Fahrspuren in jede Richtung blieb nur eine übrig. "Wenn dann zum Beispiel die DVG mit ihren Linienbussen dort unterwegs ist, dann hört der Fahrer zwar die Sirene und sieht das Blaulicht. Aber er hat dann kaum eine Chance, uns Platz zu machen, selbst wenn er will!"

Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat über die Autobahnsperrung mehr oder minder im Alleingang entschieden, nachdem er damit in Essen gute Erfahrungen gemacht hatte. Nur: In Essen gibt es zur A 40 parallel verlaufende Ausweichstraßen. In Duisburg ist das nicht der Fall. Und ebenfalls nicht (oder zumindest nicht genug) berücksichtig wurde, dass nach wie vor am Karl-Lehr-Brückenzug gebaut wird und es dort wegen der Baustelle regelmäßig zu Staus kommt — vor allem im Berufsverkehr.

(RP)
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