Duisburg Karnevalisten sind froh: Züge können stattfinden

Duisburg · Der Rosenmontags-, der Kinderkarnevals-, und der Nelkensamstagszug finden wie geplant statt. Der HDK hat in Zusammenarbeit mit der Stadt und der Polizei ein verschärftes Sicherheits-Konzept erarbeitet.

 Helau! Nachdem der Duisburger Rosenmontagszug im vergangenen Jahr witterungsbedingt ausfallen musste, soll er in diesem Jahr stattfinden.

Helau! Nachdem der Duisburger Rosenmontagszug im vergangenen Jahr witterungsbedingt ausfallen musste, soll er in diesem Jahr stattfinden.

Foto: CREI

Die Karnevalisten dieser Stadt können aufatmen: Die Karnevalszüge sind gesichert. Das teilte die Stadt gestern in einer Pressemitteilung mit. Neue Sicherheitsauflagen nach dem Attentat von Berlin hatten den Karnevalisten das Leben schwer gemacht. Der Präsident des Hauptausschusses Duisburger Karneval (HDK), Michael Jansen, äußerte sich hoch erfreut über die Entwicklung: "Wir sind sehr glücklich, dass die Züge stattfinden werden", sagt er. Bekanntgegeben wurde auch, dass der Kinderkarnevalszug in diesem Jahr zwei Kilometer kürzer ist.

Nachdem das Bundeskriminalamt bekannt gegeben hatte, dass weiterhin von einer anhaltenden Bedrohungslage durch den islamistischen Terrorismus ausgegangen werden muss, haben sich die Stadt Duisburg und die Polizei gemeinsam darauf verständigt, die Sicherheitskonzepte sowohl für die Rosenmontags- als auch für andere Karnevalsumzüge anzupassen. Bereits in der vergangenen Woche hatte der HDK mit der Polizei das Sicherheitskonzept für den Rosenmontagszug besprochen.

Im Fokus stand dabei vor allem die Sicherung der Fahrstrecke vor einfahrenden LKWs, wie es bei dem verheerenden Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt praktiziert wurde. Klar war zu dem Zeitpunkt bereits, dass man mit mobilen Absperrungen arbeiten werde, um Geschehnisse wie in Berlin zu vermeiden, aber trotzdem gewährleisten zu können, dass Rettungsdienste im Notfall schnell vor Ort sind. Sören Link: "Die spezielle Gefahrensituation belastet natürlich die Veranstalter. Deswegen haben wir von Anfang an betont, dass wir an der Seite der Karnevalisten stehen - und wir haben Wort gehalten."

Die Stadt Duisburg wird gemeinsam mit der Polizei alle Sperrmaßnahmen selber vornehmen und diese nicht dem Veranstalter aufbürden. Weitere Sicherheitsmaßnahmen für andere Terror-Szenarien sind seitens der Stadt getroffen worden. Aus einsatztaktischen Gründen werden diese jedoch nicht veröffentlicht.

Jansen: "Natürlich möchte sich die Polizei nicht in die Karten schauen lassen, aber ich kann sagen, dass am Montag ein vernünftiger Gedankenaustausch stattgefunden hat. Es galt zu klären, wo wir stehen und wie wir Maßnahmen gemeinsam umsetzen können." Die Aufgabe des HDK liege nun darin, die Fluchtwege erneut zu vermessen und beispielsweise zu schauen, welche Bürgersteige für die sogenannte Entfluchtung vorhanden sind.

Außerdem müssen die einzelnen Straßen und Plätze entlang des Zuges hinsichtlich Barrieren und Engpässen bewertet werden. Auch für die Sicherung im Zug ist der HDK zuständig. Jansen: "Mehrere hundert Personen sind für die Sicherung der Fahrzeuge verantwortlich." Wenn auch die letzten Fragen geklärt sind, dann soll - so hofft HDK-Präsident Michael Jansen - das Sicherheitskonzept am Ende der Woche zur Unterschrift fertig sein.

Zum Kinderkarnevalszug, der in diesem Jahr zwei Kilometer kürzer ausfallen wird, sagte Jansen: "Die Kollegen in Hamborn machen hinter der Sparkasse Schluss, um die Belastung für das Personal zu verringern."

(RP)
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