Verbindung zu Terror in Paris Islam-Prediger laden zum Seminar in Duisburger Moschee

Duisburg · In der Massjid Ar-Rahman-Moschee in Duisburg-Marxloh wollten als radikal geltende Islam-Prediger am Osterwochenende ein Seminar abhalten. Jetzt hat der Moschee-Verein zwei Sprecher, die in Verbindung mit den Anschlägen in Paris gebracht werden, offenbar wieder ausgeladen.

 Tarik Ibn Ali auf einem Screenshot. Bei Youtube verbreitet er seine Lehren.

Tarik Ibn Ali auf einem Screenshot. Bei Youtube verbreitet er seine Lehren.

Foto: Youtube

Auf Facebook kursiert ein Flyer, der auf Arabisch mit einigen deutschen Einschüben zu dem Seminar einlädt. Die Veranstaltung, über die zuerst "derwesten.de" berichtet hatte, soll demnach am Freitag, 25. März, beginnen und bis Sonntag, 27. März, gehen. Auf dem Flyer werden acht Sprecher mit Foto vorgestellt. Es gibt einen Hinweis, dass die Vorträge für deutschsprachige Teilnehmer übersetzt werden. Über den Inhalt der Vorträge oder das Thema der Veranstaltung ist nichts bekannt. "Alle sind herzlich eingeladen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt", heißt es auf dem Flyer.

Einige der Redner, die für das Seminar am kommenden Wochenende angekündigt sind, gelten dem Bericht zufolge als radikal. Außerdem soll eine Verbindung zu den Terror-Anschlägen in Paris vom 13. November 2015 bestehen. So soll der belgische Islamist Tarik Chadlioui, der auf der Liste der Redner steht, Verbindungen zu einer in Deutschland verbotenen islamistischen Gruppe haben. Ein weiterer Redner, Abdelkader Chouaa, wir dem Bericht zufolge verdächtigt, an den Planungen der Pariser Anschläge beteiligt gewesen zu sein. Er kommt ebenfalls aus Belgien.

Nachdem der Moschee-Verein davon erfahren hatte, dass die Redner in Zusammenhang mit den Attentaten von Paris gebracht werden, hat der Vorstand des Vereins erklärt, dass man Tarik Chadlioui jedoch wieder ausladen werde. Abdelkader Chouaa habe seine Teilnahme von sich aus abgesagt, so der Verein zu derwesten.de. Der Moschee-Verein habe nicht gewusst, mit welchen Hintergründen die Männer in Verbindung gebracht werden.

Die Stadt Duisburg bestätigte, dass die Veranstaltung aber nach wie vor geplant sei. Sie sei allerdings nicht genehmigungspflichtig, sagte Stadtsprecher Jörn Esser. "Natürlich verfolgen auch wir die Vorgänge rund um die Anschläge in Paris und jüngst in Brüssel mit großer Besorgnis", fügte Esser hinzu.

Auch die Polizei ist bereits über das Treffen informiert, will aber vorerst keine Maßnahmen ergreifen. Keiner der Teilnehmer werde gesucht, es handele sich um eine private Veranstaltung, sagte ein Sprecher. Gegenveranstaltungen oder Demonstrationen seien bislang nicht angemeldet.

Die Massjid Ar-Rahman-Moschee sollte im vergangenen Oktober schon einmal Schauplatz einer Islamisten-Veranstaltung werden. Der bekannte Islam-Prediger Pierre Vogel hatte sich angekündigt. Nachdem sich diese Nachricht jedoch in den Medien verbreitet hatte, wurde die Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Grund waren Bedenken des Moscheevereins.

(lsa)
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