6676 wilde Müllberge in 2015 Duisburg kämpft mit wilden Müllkippen

Duisburg · Im Vergleich mit ähnlich einwohnerstarken Städten ist Duisburg Spitzenreiter hinsichtlich wilder Müllkippen. Dabei ist es den Wirtschaftsbetrieben zufolge ganz leicht, den Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.

 Wilde Müllkippen gibt es in Duisburg häufiger als in vergleichbaren Städten.

Wilde Müllkippen gibt es in Duisburg häufiger als in vergleichbaren Städten.

Foto: Christoph REichwein (2)/Andreas Probst

Wilde Müllkippen sind ein Thema, das die Stadt immer wieder beschäftigt. Im vergangenen Jahr haben die Wirtschaftsbetriebe (WBD) im kompletten Stadtgebiet 6676 dieser Müllberge verzeichnet. Im Jahr 2015 waren es 6322 Kippen mit einer Abfallmenge von insgesamt 653 Tonnen. Im Vergleich zu Städten mit ähnlich hoher Einwohnerzahl ist Duisburg dabei Spitzenreiter.

Entdeckt wird der unerlaubt abgeladene Müll oft von Bürgern, die dann die Stadt beziehungsweise die verantwortlichen Wirtschaftsbetriebe informieren. Silke Kersken, die die Unternehmenskommunikation der WBD leitet, sagt: "Seit 2012 besteht die Möglichkeit, wilde Kippen über eine gesonderte Hotline (0203/ 2836000) zu melden." Weiterhin gibt es im Internet ein Kontaktformular, und auch über die Abfall-App der WBD ist es möglich, das Problem an die richtige Adresse zu bringen. Innerhalb von 48 Stunden kümmert sich dann die Abfallaufsicht des Ordnungsamtes darum, den Müll zu beseitigen.

 Wilder Müll liegt am Straßenrand.

Wilder Müll liegt am Straßenrand.

Foto: Christoph Reichwein

Müllsündern droht Ordnungswidrigkeitsverfahren

Kersken: "Natürlich werden auch einige Müllkippen von der Abfallaufsicht entdeckt und beseitigt. Aber durch die Mithilfe der Bürger können die Plätze natürlich schneller gereinigt werden."

Am besten sei es, wenn die Müllsünder auf frischer Tat ertappt würden. Dann drohten ein Ordnungswidrigkeitsverfahren und die Übernahme der Kosten für die Entsorgung des Abfalls sowie für das Personal und das Fahrzeug. Und genau das sei der Punkt, der in Kersken das große Unverständnis hinsichtlich der zahlreichen Müllkippen auslöst. "Viele wilde Kippen bestehen aus Sperrmüll. Und sowohl den, als auch Elektroschrott oder Holz kann man in Duisburg so oft wie man will kostenfrei abholen lassen", sagt Kersken.

Recyclinghöfe nehmen Müll an

Wer nicht auf einen Termin warten möchte, für den man in der Regel zwei Wochen Vorlauf einplanen sollte, könne den Müll - ebenfalls kostenfrei - auch selbst zu den Recyclinghöfen bringen. "Ich verstehe nicht, dass viele lieber das Risiko eingehen, erwischt zu werden, als den Abfall auf legale und vor allem kostenfreie Weise zu entsorgen, wenn sie doch ohnehin schon einmal unterwegs sind", sagt die Pressesprecherin. Im Jahr 2015 konnten immerhin 1052 Verursacher ermitteln werden. Oftmals sei das möglich, weil sich im Müll Briefe oder Papiere befinden, die einen Hinweis auf den Übeltäter liefern.

Doch nicht nur Duisburg hat mit den ungeliebten Abfallhalden zu kämpfen. Auch in Essen gibt es das Problem, sagte der dortige Pressesprecher. In der Nachbarstadt, die mit 590.000 noch mehr Einwohner hat als Duisburg (502.772), gab es nach Informationen der Stadt im Jahr 2015 insgesamt 3554 Meldungen.

(RP)
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