Loveparade-Prozess Mann sah bewusstlose Frau in Menschenmenge versinken

Düsseldorf · Im Loveparade-Prozess hat am Dienstag ein Augenzeuge der Katastrophe von Duisburg geschildert, wie im Gedränge neben ihm eine Frau bewusstlos wurde und in der Menge versank. Der junge Mann tritt auch als Nebenkläger auf.

Er berichtete, wie er und ein Anderer noch versucht hätten, die Frau aus dem Gedränge zu ziehen, es jedoch nicht schafften. Dann habe sie aufgehört zu atmen und sei neben ihm versunken. Ob sie überlebt habe, wisse er nicht.

Der Mann gab an, im Gedränge unverletzt geblieben zu sein und keinen Arzt aufgesucht zu haben. Der Vorsitzende Richter stellte jedoch während der Befragung fest, dass der Mann zwei Tage nach dem Unglück doch beim Arzt war. An den Arztbesuch konnte sich der Mann nach eigenen Angaben jedoch auch dann nicht erinnern.

Loveparade-Unglück 2010 in Duisburg - Prozess in Düsseldorf gestartet
11 Bilder

Loveparade-Prozess mit Verzögerung gestartet

11 Bilder
Foto: dpa

Beim Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 in Duisburg waren in einem Gedränge 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt worden. Der Prozess gegen sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier Beschäftigte des Veranstalters Lopavent hatte im Dezember begonnen.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem fahrlässige Tötung vor. An den nächsten Verhandlungstagen will das Gericht weitere Nebenkläger als Zeugen befragen.

(cbo, dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort