Fotos Duisburg-Marxloh - Porträt eines Problem-Stadtteils
Händlern brechen die Geschäfte weg, Familienclans reklamieren Straßen für sich, die Polizeigewerkschaft poltert: Duisburg-Marxloh droht zur "No-Go-Area" zu werden. Marxloh gehört zu den ärmsten Vierteln in Deutschland. Ein Porträt.
Bis in die 1970er Jahre war Marxloh eine beliebte Einkaufs- und Wohngegend. Deutsche und Gastarbeiter lebten hier und arbeiteten zusammen in den Werken.
Die teilweise zerbrochene Fensterscheibe eines Kiosks. In Marxloh herschen 16 Prozent Arbeitslosigkeit, es gibt 19.000 Einwohner. 64 Prozent davon mit ausländischen Wurzeln. Die Polizei rückt regelmäßig zu Einsätzen aus, weil es Konflikte zwischen verfeindeten Großfamilien gibt oder kriminelle Familienclans um die Macht kämpfen.
Der Stadtteil war bislang vor allem geprägt von Geschäften, in denen die Landsleute der Unternehmer einkauften: Zahlreiche Brautmodengeschäfte ließen den Stadtteil zu einem Anziehungspunkt für Heiratswillige werden.
Reklameschilder werben für eines der zahlreichen Geschäfte.
Inzwischen dominiiert ein anderes Bild: Verwahrloste Familien, Straßenkriminalität, Gewaltexzesse, überforderte Behörden. Die Polizei warnt vor rechtsfreien Räumen.
Peter Cox, GdP-Sprecher der Fachgruppe Wach- und Wechseldienst in der Polizeiwache Duisburg-Hamborn (r.) und Jürgen Kahl, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Duisburg.
In manche Straßen Marxlohs trauen sich die Ordnungshüter nur noch mit Verstärkung. Banale Auffahrunfälle nehmen die Beamten seit einiger Zeit sicherheitshalber im Geschwader mit mehreren Streifenwagen auf. Allzu oft wurden sie in Unterzahl von einem aggressiven Mob umringt, bespuckt und bedroht, berichtet Cox.
Frauen mit Kopftüchern gehe durch den Markt am August-Bebel-Platz.
Auf dem Markt sind Kopftüche rim Angebot, Gesichtsschleier oder bodenlange marokkanische Abendkleider mit Pailetten und Strass.
Der Wandel des Stadtteils setzte nach einschneidenden Veränderungen ein:
Die Stahlindustrie brach ein, Tausende verloren ihre Jobs. Junge und besser ausgebildete Arbeitskräfte verließen das Viertel.
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