Persönliche Erklärung im Rathaus Duisburgs OB Link tritt schon im September zur Wahl an

Duisburg · Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link wird sich am 24. September, der Tag der Bundestagswahl, als OB-Kandidat der SPD zur Wahl stellen. Das gab Link am Donnerstagmittag in einer persönlichen Erklärung bekannt. Am Tag der Bundestagswahl sollen die Duisburger also auch das neue Stadtoberhaupt bestimmen.

 Duisburgs Oberbürgermeister hat im Rathaus bekanntgegeben, dass schon im September zur Bürgermeisterwahl antritt. Dieses Bild zeigt ihn bei einer Pressekonferenz aus dem Jahr 2016. (Archivbild)

Duisburgs Oberbürgermeister hat im Rathaus bekanntgegeben, dass schon im September zur Bürgermeisterwahl antritt. Dieses Bild zeigt ihn bei einer Pressekonferenz aus dem Jahr 2016. (Archivbild)

Foto: dpa, rwe htf

Oberbürgermeister Sören Link wird sich am 24. September, am Tag der Bundestagswahl, als OB-Kandidat der SPD zur Wahl stellen. Die vorangegangene exklusive Berichterstattung in der RP war für ihn am frühen Nachmittag Anlass zu einer persönlichen Erklärung.

Er will nicht bis 2018 und damit bis zum Ende der Vertragslaufzeit warten. Rechtlich geht das völlig in Ordnung, wie eine Prüfung durch die Bezirksregierung Düsseldorf ergeben hat. Formal muss er von seinem Amt zurücktreten. Seine Chancen auf einen Erfolg bei der Wahl am 24. September stuft er offensichtlich so hoch ein, dass ihm die damit verbundenen Risiken beherrschbar erschienen.

 Des Medieninteresse war groß, als OB Link am Donnerstag im Mercatorzimmer eine persönliche Erklärung abgab.

Des Medieninteresse war groß, als OB Link am Donnerstag im Mercatorzimmer eine persönliche Erklärung abgab.

Foto: Christoph Reichwein

Würde er im September nicht gewählt "verliere ich die Pensionsansprüche aus meiner Amtszeit. Ich nehme dieses Risiko jedoch in Kauf, weil die Vorteile für unsere Stadt so deutlich auf der Hand liegen", sagte Link gestern.

Er nannte zu allererst den finanziellen Aspekt, der für eine gemeinsame Wahl von Bundestagskandidaten und OB am 24. September spricht. Eine separate Oberbürgermeister-Wahl plus mögliche Stichwahl koste mehr als 500.000 Euro, rechnet er vor. Zweiter Grund ist für ihn die bei Bundestagswahlen hohe Wahlbeteiligung, "die demokratische Legitimation für jeden, der Duisburgs Geschicke in den kommenden Jahren lenken will". Dass er vom Aufwind durch SPD Kanzlerkandidat Schulz profitieren könnte, nähme er gerne hin.

Bei der SPD sollen nicht einmal die jeweiligen Vorstände vorab im Bilde gewesen sein, stimmten aber gestern den Überlegungen einstimmig zu. Kritik gibt es aus den anderen Parteien (s.Seite 2). Sören Link ist der Ansicht, dass im Sinne der politischen Chancengleichheit alle Parteien ausreichend Zeit hätten "ihrerseits das Verfahren zur Aufstellung von Kandidaten einzuleiten".

Im "Superwahljahr 2017" seien sie ohnehin im Wahlkampfmodus, "weswegen es allen möglich sein sollte, diesen Termin zu stemmen". Er wird sein Amt zum 1. November dieses Jahres niederlegen. Das ist zwar erst nach der Wahl, aber so wird auf jeden Fall sichergestellt, dass die Geschäfte ordnungsgemäß übergeben werden können, sollte der Oberbürgermeister nicht Sören Link heißen.

Hinweis: In einer ersten Version stand, dass Sören Link von der sogenannten "Lex Sauerland" profitiert hat. Das stimmt allerdings nicht. Link erfüllt nicht alle Kriterien für die "Lex Sauerland".

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