Tarifkonflikt 3000 Stahlkocher bei Thyssenkrupp im Warnstreik

Duisburg · Vor dem Start der dritten Verhandlungsrunde hat die IG Metall im Stahl-Tarifkonflikt den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Bei Thyssenkrupp legten 3000 Stahlkocher ihre Arbeit nieder.

 Streikende Stahlarbeiter stehen während einer Kundgebung vor dem ThyssenKrupp Stahlwerk in Duisburg.

Streikende Stahlarbeiter stehen während einer Kundgebung vor dem ThyssenKrupp Stahlwerk in Duisburg.

Foto: dpa, cas

Beim größten deutschen Stahlkonzern Thyssenkrupp haben am Dienstag nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall rund 3000 Beschäftigte bei einem Warnstreik vorübergehend ihre Arbeit niedergelegt. Hintergrund der Protestaktion war die laufende Tarifauseinandersetzung für die rund 72.000 Beschäftigten in der nordwestdeutschen Stahlindustrie.

Erst am Montag hatten Arbeitgeber und Gewerkschaft ihre Gespräche in der zweiten Verhandlungsrunde ohne Ergebnis vertagt. Während die IG Metall 4,5 Prozent mehr Geld fordert, haben die Arbeitgeber bislang ein Angebot über 1,3 Prozent vorgelegt und dabei auf die schwierige Situation der Branche hingewiesen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 16. März geplant.

Der IG Metall Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer Knut Giesler bezeichnete die Lage der Branche dagegen als "stabil". Die Risiken seien der Gewerkschaft jedoch bewusst. "Die Inflationsrate steigt jetzt deutlich. Darum haben die Beschäftigten jetzt mehr verdient", sagte Giesler.

Der Bevollmächtigte der IG Metall Duisburg-Dinslaken, Dieter Lieske, wies auf ein gute Auslastung der Stahlwerke und steigende Stahlpreise hin. "Und für Managementfehler, die verhindert haben, dass mehr Stahl verkauft werden kann, sind nicht die Beschäftigten verantwortlich", sagte er. Thyssenkrupp-Stahl-Betriebsratschef Günter Back warf den Arbeitgebern vor, den von der Gewerkschaft geforderten Tarifvertrag zur Altersteilzeit nutzen zu wollen, um die Entgelterhöhung zu drücken.

(lsa/lnw)
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