Duisburg Duisburg wird Umweltzentrale

Duisburg · Fußläufig zum Hauptbahnhof entsteht an der Wuhanstraße auf einer Grundfläche von rund 10.000 Quadratmetern ein Büro- und ein Laborgebäude, in das das LANUV Ende 2018 einziehen wird.

v.l.: Polier Andre Buß, Dr. Joachim Wieland, Dr. Johannes Remmel, Gisela Walsken, Oberbürgermeister Sören Link, Dr. Thomas Delschen.

v.l.: Polier Andre Buß, Dr. Joachim Wieland, Dr. Johannes Remmel, Gisela Walsken, Oberbürgermeister Sören Link, Dr. Thomas Delschen.

Foto: Reichwein

Die Überwachung des Grundwassers, mikrobiologische oder ökotoxologische Untersuchungen - Aufgaben, die das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) derzeit noch in Düsseldorf durchführt, werden zukünftig in Duisburg angegangen. Gestern wurde an der Wuhanstraße am Duisburger Hauptbahnhof der Grundstein gelegt, damit ab November 2018 rund 400 LANUV-Mitarbeiter auf einer Grundfläche von rund 10.000 Quadratmetern in ein modernes Büro- und ein Laborgebäude einziehen können.

NRW-Umweltminister Johannes Remmel war eigens aus diesem Anlass angereist, um im Beisein von Dr. Thomas Delschen, Präsident des LANUV, Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, Dr. Joachim Wieland, CEO der verantwortlichen Immobilienfirma Aurelis sowie Regierungspräsidentin (Köln) Gisela Walsken die obligatorische Zeitkapsel einzumauern.

Remmel bezeichnete die Grundsteinlegung und den Bau der neuen Gebäude als "einen Zeitenabschnitt, den wir neu beginnen". 1,2 Millionen Tonnen CO2 werden jedes Jahr allein durch die Landesverwaltung - vor allem durch die Gebäude - verursacht. Mit dem neuen LANUV-Bau werde man massiv CO2 einsparen, so der Minister. Er betonte den Vorbildcharakter des Gebäudes: "Der Neubau setzt neue Standards für nachhaltiges und klimaneutrales Bauen in Nordrhein-Westfalen, vor allem durch hohe energetische Standards und die sehr gute Verkehrsanbindung." Gerade als Umweltbehörde zeige das LANUV hier, wie sich öffentliche Einrichtungen nachhaltig und klimagerecht entwickeln können. Klimaschutz und Energiewende würden so auch zur nachhaltigen Entwicklung des Wirtschaftsstandorts NRW und der Stadt Duisburg beitragen.

Den Grund für den Neubau erläuterte der Präsident des LANUV, Thomas Delschen: "Unser Laborbereich hält den technischen Voraussetzungen, die für beispielsweise die Analysen gebraucht werden, nicht mehr Stand." In Düsseldorf sei die Infrastruktur der Gebäude mehr als 30 Jahre alt, zuletzt habe man sogar externe Räumlichkeiten für einige Aufgaben anmieten müssen. Die Beschäftigten, die in die neuen Räume einziehen und vorrangig vom Standort Düsseldorf übersiedeln werden, nehmen vor allem Aufgaben des Gewässerschutzes wahr. "Damit wird der Standort Duisburg zu einem landesweiten Zentrum des Gewässerschutzes und der Gewässerüberwachung für NRW", sagte Delschen. Mit Duisburg pflege das LANUV schon seit Jahrzehnten eine intensive Zusammenarbeit - schon alleine, weil die Stadt aufgrund ihrer Geschichte mit immensen Umweltproblemen zu kämpfen habe. Den Umzug könne man also auch als Zeichen der Solidarität verstehen. "Zukünftig kann die Zusammenarbeit von einem eigenen Standort in Duisburg noch intensiver betrieben werden", sagte Delschen.

Natürlich gebe es weitere Aspekte, die für den Standort Duisburg sprechen. Die Entscheidung für den Umzug von Düsseldorf nach Duisburg fiel vor allem mit Blick auf die zentrale Lage in NRW und die sehr gute Verkehrsanbindung zum Hauptbahnhof mit ICE- und S-Bahn-Anschlüssen aus drei Richtungen. Die Anbindung sei exzellent, betonte auch Joachim Wieland, der CEO der Immobilienfirma Aurelis. Er ging gestern kurz auf die wichtigsten Schritte ein, die bis zur Grundsteinlegung vollzogen wurden. Erste Planungen fanden bereits im Jahr 2012 statt, 2013 wurde der städtebauliche Vertrag abgeschlossen, im Oktober 2016 auf der Expo Real wurde die Baugenehmigung erteilt. 2018 werde der Bau fertiggestellt, war sich Wieland sicher. Rund 66 Millionen Euro werden investiert.

Die Zusammenarbeit mit einem Investor, die LANUV-Präsident Delschen als "äußerst konstruktiv und angenehm" bezeichnete, sei ein absolutes Novum in der Geschichte des LANUV.

Das LANUV hat derzeit insgesamt 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Hauptsitz ist in Recklinghausen, darüber hinaus gibt es zwei weitere Dienststellen in Essen und zur Zeit noch in Düsseldorf sowie Außenstellen und Labore. Der Umzug von Düsseldorf nach Duisburg soll Ende 2018 abgeschlossen sein.

(RP)
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