Duisburg Duisburger Film-Paar in Hof dabei

Duisburg · Nadine Heinze und Marc Dietschreit, zwei erfolgreiche Filmemacher aus Duisburg, waren mit ihrem ersten abendfüllenden Spielfilm beim diesjährigen Wettbewerb der renommierten Internationalen Hofer Filmtage dabei.

 Marc Dietschreit und Nadine Heinze auf den 48. Internationalen Hofer Filmtagen.

Marc Dietschreit und Nadine Heinze auf den 48. Internationalen Hofer Filmtagen.

Foto: Hendrik Ertel

Allein die Einladung zu den Internationalen Hofer Filmtagen war für das Lebens- und Filmpaar Nadine Heinze und Marc Dietschreit eine grandiose Auszeichnung. Mit Recht können sie stolz sein auf ihren Debütfilm "Das fehlende Grau". Die Kino-Premiere soll Anfang nächsten Jahres - wenn möglich - in Duisburg stattfinden.

Klangvolle Namen hörte man auf den diesjährigen 48. Internationalen Hofer Filmtagen, die gemeinsam mit der "Berlinale" zum wohl bedeutendsten Filmfestival im deutschsprachigen Raum gehören. Darunter waren Namen wie Wim Wenders, Hannelore Elsner, Heike Makatsch, Rosa von Praunheim und Katharina Wackernagel - um nur einige wenige zu nennen. Mit dabei waren aber auch Nadine Heinze und Marc Dietschreit, die seit Jahren in Duisburg leben und arbeiten. Ihre Profession ist vor allem das Filme machen.

Eingeladen mit ihrem 2013 entstandenen Spielfilm "Das fehlende Grau" nach Hof hatte sie der dortige Festivalleiter Heinz Badewitz. "Es ist einfach unfassbar und eine hohe Ehre zugleich, dabei gewesen zu sein, gerade als Nachwuchs," erzählt Heinze nach ihrer Rückkehr aus Hof vor wenigen Tagen. "Auch, dass Festivalleiter Heinz Badewitz sich schon sehr früh für unseren Film entschieden hatte, war ein Riesenerfolg für uns und eine große Bestätigung für die Arbeit unseres ganzen Teams." Dazu gehören aus Duisburg außer Heinze/Dietschreit nämlich noch der Produzent und Mit-Geschäftsführer der Film- und Fernsehproduktionsfirma "B8", Markus Brinkmann, sowie die Schauspieler Rupert J. Seidl und Albert Bork, beide übrigens in festen Engagements am Mülheimer Theater an der Ruhr. "'Das fehlende Grau'", sagt Dietschreit, "ist unser Debüt, was den Langspielfilm betrifft. Davor entstanden einige Kurzfilme, so '46/47', ein Film über Menschen mit 'Down-Syndrom' beziehungsweise 'Trisomie 21', und der Experimentalfilm 'Balkonien'". In "Das fehlende Grau" geht es um das Psychogramm einer jungen Frau und um Männer, die ihr verfallen. Der Film ist eine Momentaufnahme einer irrlichtgleichen Persönlichkeit mit Träumen in Schwarz und Weiß, unfähig zu Nähe und süchtig nach Eskalation und Erlösung mit Symptomen einer Borderline-Störung: Ein Spiel um Kontrolle und deren Verlust. Die Hauptrolle spielt die 30-jährige Sina Ebell und gibt damit als Protagonistin ihr Debüt in einem Langspielfilm.

"Anlass für unser Drehbuch", berichten Heinze/Dietschreit, "waren reale Beobachtungen einiger Verhaltensweisen von Frauen, die denen der schillernden Hauptfigur ähnlich waren. Das hat uns lange Zeit beschäftigt. Deshalb wollten wir eine solche Figur genauer zeichnen. So sind einige real-typische Szenen nun auch im Film zu sehen. Doch während des Schreibens wurde uns bewusst, dass es sich bei den immer wiederkehrenden Verhaltensmustern um typische Symptome einer Borderline-Erkrankung handelt. Dennoch: Das Ergebnis unserer Arbeit ist, dass wir keinen Film über die Krankheit selbst erzählen, sondern über eine mehr oder weniger exemplarisch handelnde Person - ohne Anspruch, ein objektives Bild wiedergeben zu wollen."

Ihr Wunsch wäre es, so die beiden Filmemacher, die Kino-Premiere Anfang/Mitte Januar nächsten Jahres im Ruhrgebiet zu machen, am allerliebsten natürlich in Duisburg. Aber das sei noch nicht entschieden.

(RP)
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