Duisburg Duisburgs neues Quartier heißt Rheinort

Duisburg · Der Rheinpark in Hochfeld soll nicht nur größer werden, sondern nebenan sollen auch Wohnungen und Immobilien mit Büros und für nicht störendes Gewerbe gebaut werden.

 So sieht der Rheinort im Modell aus der Luftperspektive aus. Links ist der Strand am "Ziegenpeter" zu erkennen, weiter oben die Brücke der Solidarität.

So sieht der Rheinort im Modell aus der Luftperspektive aus. Links ist der Strand am "Ziegenpeter" zu erkennen, weiter oben die Brücke der Solidarität.

Foto: Stadt Duisburg

Der Rheinpark in Hochfeld hat den Duisburgern eine der wenigen Möglichkeiten eröffnet, am Ufer des Stroms ihre Freizeit zu verbringen. Die gestaltete Landschaft mit Wiesen, Wegen, Skater-Bahn, Sandstrand und der Gastronomie "Ziegenpeter" ist allerdings erst der Anfang einer Entwicklung, mit der insbesondere der Stadtteil Hochfeld aufgewertet werden soll.

2009 wurde die ehemalige Industriefläche, für deren Umgestaltung EU, Land und Stadt insgesamt 37 Millionen Euro aufgebracht hatten, als "Rheinpark" offiziell freigegeben. Weil ArcelorMittal im angrenzenden Bereich noch ein Werk betrieb, klangen die Ankündigungen der Verantwortlichen damals wie mutige Visionen. Noch mehr Grün und Freizeitflächen und dazu Wohnungen mit Rheinblick - schwer vorstellbar. Sechs Jahre später ist ein wichtiger Schritt gemacht worden, um auch die nächsten Ziele in die Tat umzusetzen. Mit dem Wegzug des Werkes nach Ruhrort ist der Weg frei, den Park zu erweitern und die Voraussetzungen für "Wohnen am Rhein" zu realisieren.

Gemeinsam mit dem Flächeneigentümer ArcelorMittal hat die Stadt einen Masterplan zur Umnutzung des Areals entwickelt. Alle relevanten Vorgaben der Stadt könnten umgesetzt werden, sagt Carsten Tum, Stadtentwicklungsdezernent. Dazu gehört, dass der Rheinpark um sieben Hektar auf insgesamt 32 Hektar Park- und Freifläche erweitert wird. Außerdem sollen 25 Hektar dazu verwendet werden, um ein neues Stadtviertel mit Namen "Rheinort" zu bauen. Hier sollen Wohnungen entstehen, aber auch Gebäude für nicht störendes Gewerbe und Büros.

Das Wohnungsangebot ist unter anderem auf junge Familien zugeschnitten. Die Lage sei hervorragend, direkt am Rhein, verkehrstechnisch ideal angebunden durch die Bahn, die Straßenbahn Linie 903, über die Bocksbarttrasse mit dem Fahrrad, so das Presseamt der Stadt. Zudem sind Straßen und Wege geplant, die "Rheinort" mit dem Rheinpark verbinden.

Hochfeld benötigt eine solche Aufwertung dringend. Der Stadtteil ist an vielen Ecken wenig ansehnlich. Die Tatsache, dass sich hier in der jüngsten Zeit immer mehr Rumänen und Bulgaren niedergelassen haben und die Kriminalitätsrate hoch ist, macht Hochfeld wenig attraktiv. Sehr zum Leidwesen der Stadtteilbewohner, die sich seit Jahren selbst darum bemühen, das Schmuddelimage los zu werden. "Das neue Stadtquartier wird sich als Impulsgeber positiv auf das städtebauliche und soziale Umfeld auswirken", ist Carsten Tum überzeugt. Der Masterplan wird zur Beschlussfassung den politischen Gremien vorgelegt, zur Vorberatung am Donnerstag, 11. Juni, dem Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr und zur Entscheidung dem Rat am Montag, 22. Juni. Erst dann können die weiteren Schritte für den Bebauungsplan erfolgen.

(RP)
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