Duisburg Duisburgs Sparkasse im Jahr 2022

Duisburg · Das Geldinstitut wird in sieben Jahren anders aufgestellt sein als heute. 20 Geschäftsstellen werden geschlossen, dafür steigt die Zahl der Kompetenz-Center und der Selbstbedienungs-Standorte.

 Die Sparkassen-Filiale Kaiserberg wurde 2013 eröffnet und bleibt auch erhalten.

Die Sparkassen-Filiale Kaiserberg wurde 2013 eröffnet und bleibt auch erhalten.

Foto: ARchiv

Bei einer Personalversammlung in der Rheinhausen-Halle erfuhren die Mitarbeiter der Sparkasse gestern, was der Verwaltungsrat des Unternehmens am Donnerstagabend beschlossen hat und was sie unmittelbar betrifft. Um fit für die Zukunft zu sein, wird sich die Bank bis 2022 verschlanken.

Die Belegschaft verkleinert sich von 500 auf 411 Mitarbeiter. Es wird keine Entlassungen geben, und kein Sparkassen-Angestellter muss Besitzstandsverlust fürchten, so Vorstandschef Dr. Joachim Bonn, der gestern erklärte, der Umbau finde zu einem Zeitpunkt statt, an dem "wir gesund sind und nicht wie Mitbewerber mit dem Rücken an der Wand stehen".

 Der Sparkassenvorstand informierte gestern die Mitarbeiter über die Veränderungen. Weil Geschäftsstellen geschlossen werden, bedeutet dies für etliche von ihnen, dass sie einen anderen Arbeitsort haben werden.

Der Sparkassenvorstand informierte gestern die Mitarbeiter über die Veränderungen. Weil Geschäftsstellen geschlossen werden, bedeutet dies für etliche von ihnen, dass sie einen anderen Arbeitsort haben werden.

Foto: Reichwein

Notwendig sei die "Renovierung", weil sich das Kundenverhalten grundlegend geändert habe. Zunehmend mehr Kunden bezahlten mit der Karte statt mit Bargeld, nähmen Überweisungen elektronisch vor oder behielten beispielsweise mit Hilfe des Smartphones die Übersicht über ihre Kontobewegungen. Auf der anderen Seite benötigten sie aber ausgewiesene Spezialisten hinterm Schreibtisch, wenn es um Geldanlagen oder zum Beispiel Baufinanzierungen gehe.

Diese Art der Expertenberatung wird die Sparkasse bündeln. In jedem Stadtbezirk sowie in Kamp-Lintfort wird es in sieben Jahren mindestens ein Kompetenz- oder Privatkunden-Center (siehe Infobox) geben. Von den heute 33 Geschäftsstellen schließen 20, alle so genannten Tandem-Geschäftsstellen werden aufgegeben. Die Zahl der SB-Geschäftsstellen steigt von 18 auf 25. Werden die künftig sieben (heute sechs) Standorte mit Geldautomaten eingerechnet, leuchtet das rote "S" künftig noch an 53 Orten im Geschäftsgebiet, heute sind es 69.

Bezirk Mitte In Neuenkamp und am Friedrich-Wilhelm-Platz gibt es in zwei Jahren keine Geschäftsstellen mehr, sie werden in das Kompetenz-Center, also die Hauptstelle, integriert. Der SB-Standort Großmarkt wird zugunsten eines neuen in der Nähe des Kreisverkehrs an der Ruhrorter Straße aufgegeben. Die Geschäftsstellen Neudorf und Koloniestraße werden bis 2022 zusammengelegt, entweder an einer neuen Stelle oder an einem der beiden Standorte.

Bezirk Süd Bis 2022 wird es hier die meisten Veränderungen geben. Am Sittardsberg wird die Sparkasse ein neues Privatkunden-Center einrichten, von fünf Geschäftsstellen bleiben zwei. Bereits ab 1. August wird die Tandem-Geschäftsstelle Wedau vorübergehend wieder täglich geöffnet haben und Geldein- und Auszahlungsautomaten bekommen. Wie alle Tandem-Geschäftsstellen werden auch die in Mündelheim und Ungelsheim bis 2017 aufgegeben. Bis 2022 wird es nur noch in Großenbaum und Wanheimerort Geschäftsstellen geben. In Huckingen entsteht ebenso ein neuer SB-Standort wie in Buchholz und Wedau. Serm, Lindenstraße/Buchholz und Bissingheim werden aufgeben und durch zwei neue Standorte in Mündelheim und Hüttenheim ersetzt. Das neue Privatkunden-Center am Sittardsberg wird mit rund 40 Mitarbeitern das größte nach der Hauptstelle sein.

Bezirk Rheinhausen In Bergheim will die Sparkasse bis 2017 ein neues Kompetenz-Center bauen, in dem die vier heutigen Tandem-Geschäftsstellen Bergheim, Schwarzenberg, Asterlagen und Oestrum zusammengezogen werden. Der SB-Standort Rumeln-West wird aufgegeben. Bis 2022 werden die Geschäftsstellen Rheinhausen, Hochemmerich und Friemersheim vermutlich zur heutigen Geschäftsstelle Rheinhausen verlegt. Die Geschäftsstellen Rumeln und Kaldenhausen werden an einem zentralen Standort zusammengelegt. Die Sparkasse plant zudem vier neue SB-Standorte.

Bezirk Meiderich Die Geschäftsstelle Bruckhausen wird bis 2017 aufgeben bzw. mit der in Beeck zusammengelegt. Die Tandem-Geschäftsstellen Untermeiderich und Laar fallen zugunsten der Geschäftsstellen Meiderich und Ruhrort weg.

In Beeckerwerth und an der Koopmannstraße werden die SB-Standorte aufgegeben. In Untermeiderich wird die Sparkasse einen neuen SB-Standort einrichten. Die heutige Geschäftsstelle am Meidericher Bahnhof wird bis 2022 Teil des dortigen Privatkunden-Centers.

Bezirk Walsum Die aufzugebenden Geschäftsstellen Walsum und Schwan werden bis 2017 am Sparkassenstandort Friedrich-Ebert-Straße zusammen ein Privatkunden-Center bilden.

Bezirk Hamborn Bis 2022 wird ein neues Kompetenz-Center in Hamborn die Geschäftsstellen Hamborn, Marxloh und Alt-Hamborn ersetzen. In Marxloh gibt es bis dahin einen neuen Selbstbedienungsstandort.

Bezirk Homberg, Baerl, Kamp-Lintfort Die Geschäftsstelle Baerl wird bis 2017 in neue Räume umziehen, die am Niersenbruch (dort wird es eine neue SB-Stelle geben) wird in das Kompetenz-Center Kamp-Lintfort übergeleitet. Bis 2022 werden die Sparkassenstandorte Homberg, Hochheide und Homberg-Hochheide in einem neuen Privatkunden-Center zusammengelegt. Das Kompetenz-Center Kamp-Lintfort wird bis dahin auch die Geschäftsstelle Geisbruch aufnehmen, wo stattdessen eine SB-Stelle entsteht.

(RP)
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