Kommentar Duisburgs Wort des Jahres: alternativlos

Es gab im Sommer 2012 keine Alternative zur sofortigen Schließung, als die Brandschutzmängel in der Mercatorhalle bekannt wurden. Es gab damals nur vage Vermutungen, wie groß diese Mängel sein könnten und die Hoffnung, sie ganz schnell aus der Welt schaffen zu können. Inzwischen ist das Schadensausmaß längst bekannt, und es ist viel größer als anfangs gedacht. Damit verlängerte sich auch die Zeit, die benötigt wird, um die Halle zu sanieren. Nicht auszuschließen, dass am Ende die Sanierung ähnlich teuer wird wie vor rund zehn Jahren der Ausbau.

Alternativlos - das wäre in Duisburg wohl das Wort des Jahres, wenn es ein solches gäbe. Alternativlos ist ja bekanntlich nicht nur die Sanierung der Mercatorhalle, sondern auch die 20-Millionen-Euro-Hilfe der Stadt für ihre Stadtwerke. Alternativlos sind die Investitionen in die U-Bahn-Zugsicherung. Alternativlos sind angeblich auch die Erneuerung des Fahrzeugparks der DVG, der Bau einer neuen Autobahn-Rheinbrücke, die Fällung der Platanen auf der Mercatorstraße, Steuererhöhungen und manch anderes. In vielen Fällen mag das stimmen. Aber in allen? Sicherlich nicht! hch

(RP)
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