Duisburg EEG: 2000 Demonstranten auf der Königstraße

Duisburg · Mit dem Oktober beginnt in vielen Haushalten die Heizperiode. Daher ist der Termin für die Protestveranstaltung der kommunalen Energieversorger gar nicht mal so schlecht gewählt. Sie werden am 8. Oktober deutlich machen, in welche Krise das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und seine Fördersätze die Stadtwerke treiben.

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Foto: rpo

Bundesweit werden am Mittwoch in drei Wochen Beschäftigte und Vorstände von Energieerzeugern protestieren. Duisburg wird dabei eine der zentralen Veranstaltungsorte sein. Gerd Meyer hat hier die Organisation des Aktionstages übernommen. Der ehemalige Betriebsratschef ist Sprecher der kommunalen Energieversorger bei Verdi. "Wir werden auf akute und aktuelle Probleme bei den Stromerzeugern hinweisen", sagt er. Das geschieht vor allem in Berlin, wo die Spitzen der Versorgungsverbände und von Verdi an die Budenregierung herantreten. Das geschieht aber auch mit Aktionen quer durch Deutschland.

"Wir erwarten hier in Duisburg für diesen Tag rund 2000 Teilnehmer", sagt Meyer. Sie alle sollen auf der Königstraße zusammenkommen, die dann quasi vom Bahnhof bis zur Steinschen Gasse eine geschlossene Protestmeile sein wird. Die Stadtwerker sollen dabei nicht unter sich bleiben, auch die Mitglieder anderer Gewerkschaften von Verdi sind aufgerufen, zu kommen. "Denn das Thema betrifft sie genau so wie jeden einzelnen Bürger in dieser Stadt", so Gerd Meyer. Er räumt ein, dass es sehr schwierig ist, das Thema zu transportieren. Denn verständlicherweise interessiere den Bürger eher, wie teuer der Strom ist als die Frage, wie sich der Preis für den Erzeuger rechnet.

Bekanntlich räumt das EEG dem Strom aus regenerativer einen größeren Stellwert ein als dem aus konventioneller Erzeugung. Die Betreiber von Solar- und Windkraftanlagen erhalten hohe Fördermittel, damit sie die damit gewonnene Energie ins Netz stellen. Die Betreiber von KWK-Anlagen (Kraft-WärmeKopplung), so auch die Duisburger Stadtwerke, haben Jahre lang diese als umweltfreundlich geltende Erzeugungsart vorangetrieben, mit der Strom und Fernwärme gewonnen werden.

Die hohe Förderung von Solar- und Windstrom hat aber zum Ergebnis geführt, dass die Stadtwerke ihr Produkt an der Strombörse unterhalb des Erzeugerpreises abgeben müssen. Das treibt die Unternehmen auf den existenziellen Abgrund zu. Die kommunalen Stromerzeuger drängen darum beim Bundesenergieminister auf eine Novellierung des EEG zugunsten einer besseren Förderung von KWK-Anlagen.

Sie transportieren nach Berlin auch die Botschaft, dass Stadtwerke an ihren Standorten bedeutende Wirtschaftsmotoren sind. Sie bieten in den Städten eine große Zahl von Arbeitsplätzen und machen mit ihrer Unterstützung gesellschaftliches Leben an vielen Stellen erst möglich.

Vor allem aber garantieren sie die Versorgung mit Strom - auch wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst.

(RP)
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