Duisburg Ehrenamt: Liebfrauen wird Pilot-Pfarrei

Duisburg · Im Bistum Essen haben die ersten Ehrenamts-Koordinatoren ihren Dienst angetreten. Darunter sind Elmar Ibels, Monika Schmitz und Martin Zensen, die für die Großpfarrei Liebfrauen zuständig sind.

 Die neuen Ehrenamts-Koordinatoren der Duisburger Pfarrei Liebfrauen haben ihre (ehrenamtliche) Aufgabe übernommen (v.l.): Martin Zensen, Elmar Ibels und Monika Schmitz.

Die neuen Ehrenamts-Koordinatoren der Duisburger Pfarrei Liebfrauen haben ihre (ehrenamtliche) Aufgabe übernommen (v.l.): Martin Zensen, Elmar Ibels und Monika Schmitz.

Foto: achim pohl (bistum essen)

Nach einer intensiven Qualifikation haben jetzt die ersten Ehrenamts-Koordinatoren für sechs Pilot-Pfarreien zwischen Duisburg und Hattingen ihre Zertifikate erhalten. Auch ein Team der Duisburger Pfarrei Liebfrauen hat damit seinen Dienst angetreten. Gleichzeitig hat das Bistum eine neue Internetseite mit allen Informationen für ehrenamtlich Engagierte freigeschaltet und zudem eine Handreichung mit klaren Standards für das Engagement in den katholischen Einrichtungen an Rhein, Ruhr und Lenne vorgelegt.

"Pioniere", nannte Domkapitular Michael Dörnemann, Leiter des Pastoraldezernats im Bischöflichen Generalvikariat, die neuen Ehrenamts-Koordinatoren. Sie würden "ausgesandt in die Pfarreien, um Wegbereiter zu sein für neue Formen in der Pastoral". Die Koordinatoren sollen "ein neues Netzwerk von Ehrenamtlichen bilden, um eine lebendige Kirche zu sein, in einer großen Vielfalt und mit einer ungeheuren Ausstrahlung", sagte Dörnemann. "Kirche ist doch nicht allein da, wo Bischof und Hauptberufliche aktiv sind, sondern wo jede und jeder Getaufte aktiv wird, beispielsweise in der Arbeit mit Flüchtlingen, aber auch an vielen anderen Stellen", würdigte Dörnemann das vielfältige ehrenamtliche Engagement. Und er ermutigte die neuen Koordinatoren: "Verunsichern Sie Menschen, auch Hauptberufliche und Hauptamtliche in der Kirche, in dem Sie, von Gottes Geist getrieben, Kirche bewegen und neu lebendig werden lassen."

Seit dem vergangenen Sommer hatten sich 18 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kirchengemeinden vor Ort qualifizieren lassen, um künftig in sechs Pfarreien in Oberhausen, Hattingen, Gelsenkirchen, Bochum, Gladbeck und Duisburg erste Ansprechpartner rund ums Ehrenamt zu sein. Mit dabei waren Elmar Ibels, Monika Schmitz und der Leiter des katholischen Bildungswerks Duisburg, Martin Zensen, aus der Duisburger Pfarrei Liebfrauen. Wie in den anderen fünf Pilot-Pfarreien wird auch in Liebfrauen künftig ein Dreier-Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen die ehrenamtlich Aktiven unterstützen, untereinander vernetzen und gemeinsam mit den anderen Gremien vor Ort Ideen entwickeln, um neue Ehrenamtliche zu gewinnen.

Die Koordinatoren sind ein Teil des neuen Ehrenamts-Konzepts im Ruhrbistum und eine konkrete Folge des Zukunftsbilds im Bistum Essen. Unter anderem will das Konzept eine neue Sichtweise auf das Ehrenamt in katholischen Gemeinden, Verbänden und Einrichtungen eröffnen: Statt Lückenbüßer zu sein, gerade in Zeiten wegbrechender hauptamtlicher Strukturen, sollen Ehrenämter vielmehr die Möglichkeit bieten, Talente und Fähigkeiten zu verwirklichen, die in Beruf oder Familie vielleicht zu kurz kommen. Unter den drei Schlagworten "Entdecken, Entfalten, Ermöglichen" hat das Bistum jetzt auf 32 Seiten nicht nur Hintergründe zum Ehrenamt, sondern auch sieben Standards für den Umgang mit Ehrenamtlichen festgelegt, die nun im Bistum etabliert werden sollen. Unter anderem geht es dabei um öffentliche Beauftragungen zu bestimmten Ämtern, eine kontinuierliche Begleitung und Qualifizierung und eine Kultur der Wertschätzung und des Dankes.

Auf einer neuen Internet-Seite finden Ehrenamtliche im Ruhrbistum alles, was sie für ihr Engagement benötigen. Angefangen bei Informationen über den Versicherungsschutz über Arbeitshilfen zur Leitung von Sitzungen bis hin zu Mustervorlagen für Bescheinigungen und Nachweise. Kernstück der Webseite ist der "Fortbildungsfinder", in dem mehr als 70 Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen aus dem gesamten Bistum ihre Fort- und Weiterbildungen für Ehrenamtliche auflisten. Zukünftig ist es damit nicht mehr nötig, aufwendig bei vielen verschiedenen Anbietern nach einer Fortbildung zu suchen - ab sofort ist die Ehrenamts-Webseite des Bistums erste Anlaufstelle und zentraler Sammelpunkt für alle relevanten Fortbildungen in Sachen Ehrenamt.

Zudem sind auf der Internetseite das Ehrenamts-Konzept des Bistums und Informationen zum nächsten Kurs für Ehrenamts-Koordinatoren abrufbar.

ehrenamt.bistum-essen.de.

(RP)
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