Duisburg Ein Garten als grünes Klassenzimmer

Duisburg · Im geplanten Hochfelder Schulgarten sollen Naturkunde, Handwerk und sogar Mathematik eins werden.

 Lehrerin Vanessa Engel möchte hier an der Gemeinschaftsgrundschule am Hochfelder Markt einen Schulgarten anlegen.

Lehrerin Vanessa Engel möchte hier an der Gemeinschaftsgrundschule am Hochfelder Markt einen Schulgarten anlegen.

Foto: Reichwein

Auf einer Asphalt-Wüste spielen Kinder der Hochfelder Ganztags-Schule Fußball. Kein Strauch, kein grüner Rasen - nicht mal ein kleines Blumenbeet. Kahl und grau ist der Platz vor dem Gebäude, wo die Schüler ihre Pausen und Nachmittage verbringen, umgeben von rosa angestrichenen Mauern. Einen Schulhof, der zum Spielen und Toben einlädt, stellt sich kaum jemand so vor. Dies ist der Pausenhof der Gemeinschaftsgrundschule am Hochfelder Markt. Ganz hinten, in einer Ecke hinter dem Schulgebäude, umgeben von Mauern und einem Gittertor, blitzt aber etwas Grün hervor - eine kleine Rasenfläche.

"Hier möchten wir einen Schulgarten anlegen", sagt Vanessa Engel, Lehrerin an der GGS Hochfelder Markt und Projektleiterin. Sie zeigt auf den kleinen Rasen hinter dem Tor: "Das Stück hier wurde früher nur für die Fahrradprüfungen genutzt." Eigentlich viel zu schade, findet sie - denn etwas Leben und Begrünung könne der Schulhof vertragen. Ein Garten sei außerdem eine große Bereicherung für den Schulalltag. Die Idee, einen Schulgarten anzulegen, sei von den Kindern selbst gekommen. Die Zustimmung von der Schulleitung habe sie schnell bekommen, und auch die Kollegen hätten das Projekt von Beginn an unterstützt.

Die Planung des Gartens hätten die Kinder selbst in die Hand genommen. Ganz demokratisch sei es dabei zugegangen, erzählt die Lehrerin und holt einen Stapel Bilder hervor: "Jedes Kind aus der Klasse hat gezeichnet, wie er sich den Garten vorstellt", erklärt sie. "Dann haben wir alle Bilder ausgelegt und abgestimmt, nach welcher Zeichnung der Garten geplant werden soll." Es wurde nach den Grundrissen der Zeichnung ein richtiger kleiner Landschaftsplan erstellt. Bei der Planung und Umsetzung sei mittlerweile ein starkes Team zusammengetrommelt worden, sagt Engel.

Dabei seien auch Profis im Garten- und Landschaftsbau und viele ehrenamtliche Helfer. In welcher Form und mit welchen Materialien genau "gebaut" wird, sei noch in der Klärung. Erst müsse das Projekt endgültig genehmigt werden, dann werde auch feststehen, wie groß der gesamte Aufwand für den Garten ist.

Die Kinder sollen im Garten nicht nur einen Draht zur Natur und einen grünen Daumen entwickeln. Kreativität (selber gärtnern, planen und basteln) und Alltagswissen sollen gefördert werden. So sei es leichter, den Kindern mit praktischen Beispielen den Nutzen von Mathematik zu erklären, sagt Projektleiterin Engel.

Sei es das Vermessen der Beete oder der Umgang mit dem Geld, von dem Pflanzen eingekauft werden: "Die Kinder verstehen dann, dass die im Unterricht erlernten Dinge einen Nutzen im Alltag haben", so Engel.

Die Anträge bei den zuständigen Behörden liegen vor; das Helferteam und die Kinder warten auf die nächsten Schritte. Engel zeigt sich zuversichtlich: "Es geht voran, und wir haben Unterstützung."

(RP)
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