Duisburg Ein historischer Spaziergang durch Ruhrort

Duisburg · Erst wenige Tage auf dem Buchmarkt, fand jetzt die Vorstellung des neuen Bildbandes "Duisburg-Ruhrort in alten Fotografien" statt. Als Ort hat der Vorsitzende des Vereins "Zeitzeugenbörse Duisburg", Harald Molder, passenderweise das Kreativquartier Ruhrort ausgesucht. In Anwesenheit von Markus Holzhauer vom herausgebenden Sutton Verlag stellte er die Neuerscheinung des vom Autorenteam der Zeitzeugenbörse verfassten Werkes vor.

 Das Cover des neuen Ruhrort-Buches mit einem Hafenmotiv.

Das Cover des neuen Ruhrort-Buches mit einem Hafenmotiv.

Foto: Verlag

Fast 200 verschiedene Fotomotive aus der Zeit zwischen 1900 und den 1980er-Jahren, zumeist aus Privatsammlungen, haben Einzug in das Buch gefunden. "Gesichtet und von vielen Leihgebern zur Verfügung gestellt bekommen", so Molder, "haben wir aber 800 bis 900 Bilder, die überwiegend von Privatpersonen und aus Archiven in Form von Fotos und Postkarten stammen." Einige Leihgeber und Zeitzeugen waren bei der Buchpremiere vorgestern Abend im ehemaligen evangelischen Gemeindehaus, das im Buch ebenso bebildert wie beschrieben erscheint, anwesend.

Angefangen mit den "Bilderbüchern für Erwachsene", wie Molder die Duisburger Buchreihe zum Thema Regionalgeschichte des Verlages verniedlichend nennt, hat es vor fünf Jahren mit dem Stadtteilen Großenbaum und Rahm. "Der Band über Ruhrort schließt nun eine große Lücke in der hiesigen Stadtgeschichte", verkündete stolz der engagierte Heimatforscher aus Passion, der sich seit 1975 dezidiert mit der Duisburger Stadtgeschichte beschäftigt. Doch ein Ende sei noch lange nicht in Sicht, verband er den Hinweis auf den im Mai erscheinenden Bildband über Walsum und das im Herbst herauskommende Buch zu den ehemaligen Duisburger Zechen.

Molders Vortrag folgte original dem Aufbau des Buches. So begann er mit dem Titelbild, das einen Schiffer vor der beeindruckenden Kulisse von Rheinschiffen im Hafen auf seine nächste Fahrt wartet. Ebenso bewusst ausgewählt verhielte es sich mit dem Bildmotiv im Nachsatz, einer Postkarte aus dem Jahre 1910, auf der zu Lesen steht: "Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser". Molder: "Dieser Wahlspruch hat auch heute noch Bestand, denn immer noch arbeiten tausende Menschen in Duisburg und finden Lohn und Brot im Hafen." Das Bild- und Textmaterial ist in neun Kapitel gegliedert, die sich mit der Stadtteil- und Hafengeschichte ebenso befassen wie mit Firmen und Geschäften, Gaststätten und Cafés, Kirchen und Schulen, Einrichtungen und Institutionen, vor allem aber mit den Ruhrortern selbst, ihren Vereinen und Vereinigungen, den Ereignissen und Begebenheiten. Mit einer doppelseitigen Chronik, nämlich der ersten Erwähnung Ruhrorts im Jahre 1371 und dem 300. Hafengeburtstag am 16. September 2016, endet das lesens- und sehenswerte Buch.

"Duisburg-Ruhrort in alten Fotografien": Verfasser "Zeitzeugenbörse Duisburg e.V."; 120 Seiten, über 160 Abbildungen, Hardcover, Sutton Verlag, ISBN 978-3-95400-693-9; Preis 19,99 Euro. Verkauf in Ruhrort über das Fachgeschäft an der Heiden, Bergiusstraße 18, Telefon 0203 81227.

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