Duisburg Ein neuer Bahnhofsvorplatz

Duisburg · Die Ergebnisse des Bürgerworkshops „Großenbaumer Bahnhofsplatz“ liegen nun vor.In den Überlegungen der Beteiligten spielt die Verkehrsführung rund um den Platz eine große Rolle.

Großenbaum Reges Treiben herrscht auf dem Markt auf dem Bahnhofsvorplatz in Großenbaum. Kleidung, Käse und Fisch können hier gekauft werden. Autos fahren vorbei. Schnell, zu schnell für viele ältere Marktbesucher, die mit ihrem Rollator nur langsam die Straße überqueren können. Schilder weisen auf Straßenschäden hin. Stahlumzäunungen trennen Straße und Gehwege. Bahnreisende eilen aus dem und in den Bahnhof. Es gilt, die S-Bahn oder den Bus zu erreichen. Mittendrin steht Günther Both. In seinen Händen hält er das nun vorliegende Ergebnis des Bürgerforums, das sich mit der Umgestaltung des Platzes beschäftigt hat.

Ein Verkehrsschilderwald

„Die Händler sind hier eng zusammengerückt. Ich bin froh, dass sich der Markt etabliert hat. Aber es wäre noch schöner, wenn die Vorschläge des Workshops umgesetzt werden“, so der Diplom-Ingenieur. Schon seit langem bemängeln die Großenbaumer die Zustände an ihrem Bahnhof. Kaum verwunderlich. So ist die Verkehrssituation vor lauter Ampeln, Schildern und Verkehrshindernissen kaum zu überblicken. 70iger Jahre Charme, wohin man auch blickt. Glas- und Papiercontainer bestimmen neben Fahrrädern, die an das Geländer des Bahnzugangs gekettet sind, das Erscheinungsbild. Kuriosität: Eine Ampel ist extra dafür aufgestellt worden, die Ausfahrt des direkt anliegenden Parkplatzes zu regeln. Doch das alles soll sich ändern – wenn die vorliegenden Ergebnisse des Workshops umgesetzt werden.

Das Zauberwort dabei? „Shared Space“! Gemeint ist, Straße und Gehweg auf eine Höhe zu bringen, so wie es auch in der Duisburger Innenstadt vor dem Stadttheater umgesetzt wurde. „Im Workshop wurde vorgeschlagen, hier zudem eine Tempo-30-Zone einzurichten“, berichtet Both.

Zudem soll kein Fahrzeugverkehr auf dem Platz stattfinden, die Parkplatzausfahrt geschlossen, die Container entfernt und die Endhaltestelle der Buslinie 934 zum Nordgiebel der gegenüberliegenden Sparkasse verlegt werden. Auch die Ampeln, Gitter und Geländer sollen verschwinden. „Zudem will die Sparkasse ihr Gebäude renovieren“, so Both.

Wenn Straße und Gehweg nicht mehr voneinander getrennt sind, so hofft Both, der am Workshop maßgeblich beteiligt war, dann würde das den Verkehr beruhigen. „Es gibt zahlreiche Städte, in denen die gemeinsame Nutzung der Straße von Fußgängern und Autos funktioniert. Man muss nur gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen“, so Both. Es gehe darum, den Bahnhof Großenbaum wieder als Zentrum des Stadtteils zu positionieren.

Der Zeitpunkt einer Umsetzung der Vorschläge wird im ersten Quartal des kommenden Jahres festgelegt, wie Peter Hilbrands, Pressesprecher der Stadt gestern mitteilte: „Es kommt darauf an, wie hoch die Politik die Notwendigkeit der Maßnahme einschätzt.“

(RP)
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