Duisburg Ein "Traumgrundstück" wird saniert

Duisburg · Die Gebag hat das Gelände der ehemaligen Theisen Kabelwerke in Hochfeld gekauft. Auf dem großen Grundstück soll ab 2020 vor allem Wohnraum entstehen. Die Verantwortlichen sehen in dem Projekt eine Aufwertung für den Stadtteil.

 Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer.

Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer.

Foto: Christoph Reichwein

Die Duisburger Wohnungsgesellschaft Gebag hat das Gelände der ehemaligen Theisen Kabelwerke in Hochfeld gekauft. Das kommunale Immobilienunternehmen stellte gestern im Rahmen eines Rundgangs über das Gelände die Möglichkeiten und Pläne für den Umbau des Grundstücks an der Musfelderstraße vor. Ziel sei es, eine langfristige städtebauliche Aufwertung des Geländes zu erreichen. "Wir wollen an der Stelle strategische Wohnbauflächenentwicklung betreiben", fasst Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der Gebag zusammen, der in dem Gelände ein "Traumgrundstück für Städtebauförderung" sieht.

Schon seit einigen Jahren werden auf der rund 18.000 Quadratmeter großen Fläche keine Kabel mehr produziert. Das Gelände wird hauptsächlich gewerblich genutzt. Auf ihm befinden sich heute unter anderem eine Abteilung des TÜV, kleine Werkstätten, ein Kfz-Betrieb für Oldtimer sowie ein Betrieb, der Planen für Lkw herstellt. Hinzu kommen diverse Lager, Büros und Stellplätze für Kraftfahrzeuge. "Diese Nutzung ist zu schade für das Grundstück", sagt Wortmeyer.

Das möchte die Gebag in Zusammenarbeit mit der Stadt nun ändern. Mitte Oktober ist der Kaufvertrag unterschrieben worden. Der Kauf des Areals, das bis zuletzt noch im Besitz der Familie Theisen gewesen ist, wird durch das Eigenkapital des Immobilienunternehmens und einem Bankkredit finanziert. Wie hoch der Kaufpreis war, darüber wird Stillschweigen bewahrt.

 Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum.

Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum.

Foto: Köppen

In wenigen Wochen, am 1. Januar, geht das Gelände in den Besitz der städtischen Tochter über. Von Anfang bis Mitte 2018 soll ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben werden. Die Frage, was mit dem Grundstück in Zukunft passiert, ist somit von den verschiedenen Entwürfen abhängig, die im Zuge des Wettbewerbs eingereicht werden. "Wir treffen dann eine Auswahl, die am besten für die Fläche ist", betont der Gebag-Geschäftsführer, der einen kleinen Einblick in die Planung gibt. Das Immobilienunternehmen versucht, vor allem Wohnraum und eine Kindertageseinrichtung dort zu realisieren.

Bei der Realisierung von neuen Projekten muss berücksichtigt werden, dass Teilen des Grundstücks noch gearbeitet wird. "Die Mietverträge laufen in den nächsten zwei bis drei Jahren aus", gibt Wortmeyer an. "Erst wenn diese Verträge ausgelaufen sind oder gekündigt werden, kann mit dem Bauvorhaben begonnen werden." Die Hallen und Gebäude sollen dann ab 2020 abgerissen werden.

Der Plan der Gebag sieht darüber hinaus vor, auch die Bebauungen am Rand des Geländes zu erwerben, die derzeit noch in privater Hand sind. So könnte das zur Verfügung stehende Gelände um 10.000 Quadratmeter erweitert werden. Auch Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum hält es für wichtig, die Randbebauung am alten Kabelwerk zu erschließen: "Dadurch könnte man ein weitreichendes Quartier entwickeln, das einen offenen Charakter hat."

Tum freut sich über die Perspektiven, die sich auf dem großen Areal bieten. "Mit der Überplanung dieses Geländes rücken wir Hochfeld näher an die Innenstadt heran", glaubt er. Das würde den Stadtteil Hochfeld aufwerten und beleben.

Oberbürgermeister Sören Link ist ebenfalls von der Idee überzeugt, das Grundstück an der Musfeldstraße umzugestalten. "Das Projekt zeigt, dass hier Stadtentwicklung aktiv betrieben wird", sagt er. Das sei auch nötig. Schließlich sei der Wohnbestand in Duisburg zu 75 Prozent vor 1970 erbaut und folglich sanierungsbedürftig. "Dabei ist es wichtig, die Stadt nicht nur mit Neubauten zu verdichten", erklärt Link. Der Altbestand müsse allerdings saniert werden.

(jlu)
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