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Duisburg Eine deutsch-italienische Oper

Duisburg · Am heutigen Freitag, 15. Dezember, um 19.30 Uhr, bringt die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg in ihrem hiesigen Haus ihre Produktion der Oper "Maria Stuarda" nach Schiller von Gaetano Donizetti heraus.

 Die Donizetti-Oper "Maria Stuarda" ist heute im Theater zu sehen.

Die Donizetti-Oper "Maria Stuarda" ist heute im Theater zu sehen.

Foto: Monika Rittershaus

Die Frau ist seit 18 Jahren gefangen, hat aber viele Freiheiten, schließlich ist sie eine Königin. Die eigentlichen Gefangenen sind die Menschen um sie herum, denn sie sind ganz von ihrem Schicksal abhängig. So, nämlich nahe an den historischen Fakten, interpretiert der flämische Regisseur Guy Joosten an der Rheinoper die "Maria Stuarda". Er war hier schon erfolgreich mit "Die Frau ohne Schatten" von Richard Strauss, "Dialogues des carmélites" von Francis Poulenc und zuletzt "Don Carlo" von Giuseppe Verdi (die RP berichtete).

Friedrich Schillers historische Dramen waren für die italienische Oper des 19. Jahrhunderts häufig ideale Vorlagen. In seiner im Jahr 1800 uraufgeführten "Maria Stuart" steht im Mittelpunkt der Konflikt der englischen Königin Elisabeth I. mit ihrer schottischen Halbschwester Maria Stuart. Mit wenigen Änderungen konnte Giuseppe Bardari aus diesem Schauspiel ein Libretto entwickeln, und eine sowohl schöne als auch unglückliche Heldin ist im Belcanto ohnehin die ideale Titelfigur. Ungewöhnlich reizvoll waren für Gaetano Donizetti (1797-1848) zwei gleichgewichtige weibliche Hauptrollen, ein Sopran und ein Mezzosopran - auch wenn die Konfrontation zweier Diven bei der Uraufführung zu einigen Konflikten führen sollte. Nach zahlreichen, auch politischen Querelen feierte "Maria Stuarda" am 30. Dezember 1835 Premiere an der Mailänder Scala. Aufgrund der Indisposition der Hauptdarstellerinnen blieb der Erfolg jedoch aus und erst seit der Wiederaufführung in Donizettis Heimatstadt Bergamo 1958 ist dieses Werk regelmäßig auf den Spielplänen zu finden. Seine packende Musik, in der sich die Dramatik des Konfliktes und auch die Einsamkeit der eingekerkerten Maria spiegeln, zählt zum Schönsten, was Donizetti je komponiert hat. Es gibt auch einen Tenor, der ist aber nur Elisabeths Verehrer Graf Leicester und er hat keine Arie. Höhepunkt ist die - nicht historische - Konfrontation der beiden Königinnen. Elisabeth wirft Maria Heuchelei vor, schließlich habe sie Schuld am Tod ihres Gatten.

Die schottische Königin wiederum beschimpft ihre englische Gegenspielerin als "Bastard", der widerrechtlich auf dem Thron sitze. Als die Protagonistinnen der Uraufführung sich gegenseitig als "Huren" bezeichneten, kommentierte der Komponist nur trocken: "Das sind sie ja auch".

In Duisburg singt die Titelpartie die russische Starsopranistin Olesya Golovneva. Es spielen die Duisburger Philharmoniker, der Dirigent dieser deutsch-italienischen Oper ist passenderweise der aus Südtirol stammende Rheinopern-Kapellmeister Lukas Beikircher. Karten unter karten@theater-duisburg.de.

(hod)
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