Duisburg Eine exotische Mischung aus virtuoser Hand

Duisburg · Den Groove hat er im Blut: Bernard Allison begeisterte im Steinbruch Café mit seinem persönlichen Blues.

 Die Chemie stimmt: Bernard Allison (l.) und Jimi "Prime Time" Smith (r.) finden das perfekte Timing auch ohne Blickkontakt.

Die Chemie stimmt: Bernard Allison (l.) und Jimi "Prime Time" Smith (r.) finden das perfekte Timing auch ohne Blickkontakt.

Foto: Julia Zuew.

Bernard Allison lässt auf sich warten, während Bass, Gitarre und Drums schon anglühen. Doch nach einem kurzen Intro tritt er auf die Bühne und wird mit lauten Pfiffen und viel Applaus begrüßt.

Er selbst mag es nicht, einzig als Bluesgitarrist bezeichnet zu werden. "Unsere Musik geht mehr in Richtung Funk und Rock, auch wenn Blues unsere Basis ist." Der Funk sorgt für den Groove, und mit rauchiger, kratziger Stimme sticht der Rock n' Roll durch das virtuose Gitarrenspiel.

Allison hat mit dem Blues in seinen Adern was Eigenes erschaffen - das ist zu hören und zu spüren. Eine Spielweise, die immer wieder überrascht. Zirka zwei Stunden lang rockten Allison und seine Band mit einem ausverkauften Konzert das Steinbruch Café. Auf der Bühne stimmte die Chemie: Allison und Jimi "Prime Time" Smith, zweiter Gitarrist der Band, liefern ein Solo im Doppelpack ab. Die Rücken einander zugewandt, sitzt bei den beiden Vollblutgitarristen jede Improvisation. Alle in der Band kennen sich teils über zwanzig Jahre - daran wird's liegen.

Allison und seine Truppe sind nicht zum ersten Mal in Deutschland. In Hamburg, Frankfurt, Freiburg und vielen anderen Ecken sind sie bereits gewesen, auch im Ruhrgebiet. Fällt hier etwas auf? "Hier merkt man, dass die Leute hart arbeiten. Man spürt es." Aber das Publikum im Pott ist eine gute Partie: "Die Leute freuen sich immer, uns zu sehen, und heißen uns sehr herzlich willkommen."

Mit einem kreativen Schlagzeugsolo heizte Mario Dawson dem Duisburger Publikum ein. Das Highlight: Scheinbar zum Abtrocknen schnappt sich Dawson ein Handtuch, hängt es sich über den Kopf und trommelt drauflos. Jeder Ton sitzt, und Dawson beendet seine Solo-Show mit einem Feuerwerk aus allen Partien seines Schlagzeugs - die Gäste sind begeistert, mit weiten Augen staunt die Menge und jubelt dem Schlagzeuger zu. Auch Bassist George Moye beherrscht seine fünf Seiten hervorragend und reißt das Publikum mit: Wie alle anderen Mitglieder der Band bekommt auch er seinen Solo-Auftritt im Programm und fegt ein Bass-Solo nach dem anderen runter. Das Publikum ist begeistert - davon zeugt auch nachher ein großer Zulauf am CD-Stand.

(zuew)
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