Serie Besuch Im Biergarten (letzte Folge) Eine Idylle direkt an der Altbiergrenze

Duisburg · Unter dem Namen "Aschlöksken" ist die Gartenwirtschaft Schwenke Insidern bekannt. Beliebtes Ziel, bei dem man wissen muss, wo es sich befindet.

 Der Wirt des "Aschlöksken": Karl-Heinz Schwenke.

Der Wirt des "Aschlöksken": Karl-Heinz Schwenke.

Foto: Udo Milbret

Mündelheim. Keine 200 Meter sind es rheinaufwärts bis zur Düsseldorfer Stadtgrenze, erläutert Karl-Heinz Schwenke, der seit rund 30 Jahren den kultigen Biergarten im südlichsten Zipfel Duisburgs - mit Düsseldorfer Postanschrift - direkt am Rhein betreibt. Die "Gartenwirtschaft Schwenke" ist bei Insidern allerdings nur unter dem Namen "Aschlöksken" bekannt. Das von manchen gerne mitgesprochene "R" hat allerdings nun wirklich nichts mit dem sich bei Radfahrern, Spaziergängern, Bikern und auch PKW-Ausflüglern eingebürgerten Namen des beliebten Ausflugs-Ziels zu tun.

So ganz genau weiß Gastwirt Schwenke auch nicht, wie es zu dem Namen gekommen ist. Er scheint jedenfalls noch aus den Zeiten zu stammen, als es dort einen kleinen Schiffsanleger gab und eine Stelle, an der Asche gelagert wurde. Der besondere Reiz des "Aschlöksken" besteht darin, dass die Gäste sich nicht nur unter schattigen Bäumen im Gartenlokal aufhalten, sondern seit eh und je sich einen der zahlreichen Plastikstühle schnappen, sich in langer Reihe an den Rheindeich setzen und dabei den vorbeiziehenden Schiffen zusehen. Zurzeit kann man diesen Blick allerdings nur am Wochenende genießen; während der Woche wird der zum Zufahrtsweg ausgebaute ehemalige Deichweg von Lkw genutzt, die die große Deichbaustelle zwischen Wittlaer und Mündelheim bedienen.

 Schöner kann man sein Bier wohl gar nicht trinken: Die Besucher schnappen sich gerne die Plastikstühle aus dem Biergarten und setzen sich an den Rheindeich an der Stadtgrenze zu Düsseldorf.

Schöner kann man sein Bier wohl gar nicht trinken: Die Besucher schnappen sich gerne die Plastikstühle aus dem Biergarten und setzen sich an den Rheindeich an der Stadtgrenze zu Düsseldorf.

Foto: Lars Fröhlich

Man muss schon wissen, wo man das "Aschlöksken" findet, groß ausgeschildert ist das Lokal nicht. Orientieren kann man sich an der großen Überlandleitung, die direkt neben dem Biergarten den Rhein in Richtung Krefeld überquert und deren letzter Mast auf Duisburger Gebiet sich dort in unmittelbarer Nähe befindet. Erreichbar ist das Kultlokal von Serm, Wittlaer oder von der alten B8 aus, wenn man von dort aus dem Hinweis Wasserwerk folgt. "Zwei Drittel der Gäste kommen aus Duisburg", berichtet Karl-Schwenke, dessen Großeltern an gleicher Stelle schon einen kleinen Bauernhof betrieben. Schwenke gibt zu, bekennender Fortuna-Anhänger zu sein, aber für den Fan-Frieden ist in der Gaststube schon dadurch gesorgt, dass die MSV- und Fortuna-Wimpel einträchtig nebeneinander hängen. Klar, dass es an der Altbiergrenze beide Bier-Sorten, Pils und Alt - zumeist in Flaschen - zu zivilen Preisen gibt. Kaffee und Kuchen sind genauso im Angebot wie kleine Imbiss-Gerichte. An schönen Tagen wird am Wochenende gegrillt, dann gibt es Fleisch frisch vom Rost. Christel und Jürgen Kramer machen auf ihren Radtouren immer wieder gerne Rast in dem "urigen" Lokal. "Hier findet man schnell Kontakt, man trifft einfach viele nette Leute", sind sich die beiden Buchholzer einig.

(RP)
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