Duisburg Eine Nacht physikalischer Wunder

Duisburg · Mit der Nacht der Physik wollte die UDE junge Menschen für die Welt der Wissenschaft begeistern

 Junge Besucher konnten bei der Nacht der Physik auch selbst Hand anlegen. Hier eine Schülerin an einem Hochspannungsgenerator.

Junge Besucher konnten bei der Nacht der Physik auch selbst Hand anlegen. Hier eine Schülerin an einem Hochspannungsgenerator.

Foto: Andreas Probst

Physik besteht nicht nur aus komplizierten Formeln und endlosen Berechnungen: Das wollte die Universität Duisburg-Essen am vergangenen Freitag mit der "Nacht der Physik" zeigen. Bereits zum achten Mal konnten Interessierte an Laborführungen, speziellen Vorlesungen, Experimenten und Mitmach-Aktionen teilnehmen. "Wir wollen zeigen, das Physik wirklich Spaß machen kann und das Wissenschaftler nicht nur Nerds sind", sagte Dr. Andreas Reichert vom Fachbereich Physik der Universität. Um den Besuchern einen Einblick in die Arbeit eines Physikers zu ermöglichen, wurden unter anderem vier Laborführungen zu den Themen "Experimentelle Astrophysik", "Ionenbeschleuniger" und "Experimente in der Nanowelt" sowie eine Reinraumführung angeboten.

Dazu konnten Interessierte an einem Workshop zum Thema "Holografie - Zaubern mit Licht" teilnehmen und selbst an einem Hologramm arbeiten. "Am Ende geht jeder mit seinem eigenen kleinen Hologramm aus dem Workshop", sagte Reichert.

Uniluft schnuppern konnten die zahlreichen Besucher bei den fünf Vorträgen, die zwischen 18 und 23 in einem Hörsaal der Uni gehalten wurden. Jeder dieser Vorträge hatte ein anderes physikalisches Phänomen zum Thema. Den ersten Vortrag "Spaß mit Physik" um 18 Uhr hielt Gérald Krämer. Danach ging es bei Prof. Dr. Heike Theyßen um "Die Physik von Bierschaum, Milchschaum & Co." Was ist eigentlich Schaum? Wie erzeugt man ihn und wie zerfällt er wieder? Kann Bierschaum eigentlich explodieren? All diese Fragen beantwortete die Didaktik-Professorin in ihrem Kurzvortrag, den sie mit einer "Physikalischen Anti-Bierschaum-Zerfallstrategie" abschloss.

Auch das Thema "Astrophysik" sei in den letzten Jahren besonders gut angekommen, sagte Reichert. Diesem Thema widmete sich auch der Vortrag von Dr. Jens Teiser und Prof. Dr. Gerhard Wurm. In den weiteren Vorträgen ging es ums Fliegen und um die Frage, ob man Atome sehen kann.

Doch die Besucher konnten auch selbst aktiv werden und im Foyer der Fakultät selbst Experimente durchführen. "Wir haben hier dieses Jahr zum ersten Mal mehr Versuche", sagte Reichert. So konnte eine Leonardo-Brücke gebaut werden, die ohne ein einziges Bohrloch stabil ist. Besonders mutige Besucher konnten mithilfe eines Hochspannungsgenerators ihre Haare zu Berge stehen lassen.

Für jüngere Besucher standen außerdem die Türen des Evonik-Schülerlabors offen. Dort konnten sie selbst ein Rasterelektronenmikroskop bedienen, eine Farbstoffsolarzelle beobachten und mit dem Lotuseffekt experimentieren. "Hier dürfen die Schüler selbst ran", sagte Reichert. "Sie werden von Studenten betreut und können ihre Schwellenangst verlieren."

Für Oberstufenschüler gab es in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, in einem Selbsttest festzustellen, ob man schon bereit für ein Studium der Physik oder Energy Science ist. "Wir wollen damit eine Orientierungsmöglichkeit bieten", sagte Reichert. Deshalb würden die Ergebnisse auch in einem kurzen Gespräch mitgeteilt, in dem die Testteilnehmer auch Informationen zur Studienvorbereitung erhielten.

(RP)
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