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Duisburg Eine Schönheit mit wichtiger Funktion

Duisburg · Das Emscherpumpwerk kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Was viele nicht wissen: Im Krieg wurde es als Kohlhalde getarnt, um nicht bombardiert zu werden - am Ende ohne Erfolg.

 Ein Blick ins innere des 100 Jahre alten Pumpwerkes zwischen Beeck und Beeckerwerth.

Ein Blick ins innere des 100 Jahre alten Pumpwerkes zwischen Beeck und Beeckerwerth.

Foto: Christoph Reichwein

Vor 100 Jahren nahm das allererste Pumpwerk der Emschergenossenschaft an der Alten Emscher zwischen Beeck und Beeckerwerth seinen Betrieb auf. Es wurde in einem von Bergsenkungen betroffenen Gebiet errichtet und ist das älteste noch in Betrieb befindliche, hat allerdings inzwischen neue technische Ausstattungen bekommen. Zum Jubiläum ließ die Emschergenossenschaft jetzt die Duisburger in das Werk hinein. Rund 500 Gäste machten davon Gebrauch, und damit doppelt so viele, wie erwartet worden waren. Nicht nur Technik-Interessierte meldeten sich zur Betriebsführung an. Vor allem waren es die Architekturfans, für die das Angebot so verlockend war.

"Wir bekommen häufig Fotoanfragen, denen wir leider nicht immer nachkommen können. Deswegen ist die Betriebsführung auch so gefragt", sagte Ilias Abawi von der Emschergenossenschaft. Übernommen wurde die Führung von Betriebsmeister Holger Bülles, der die Besucher über technische und historische Daten aufklärte. Alles läuft in dem Betrieb inzwischen automatisch. Sobald sich genug Wasser angesammelt hat, beginnt die Maschine zu pumpen - alle zehn Minuten ist das zu hören.

Die Betriebsanlage an der Alsumer Straße ist nicht nur die älteste der Emschergenossenschaft, sondern wohl auch die schönste: Das heutige Baudenkmal wurde nach einem Entwurf des Architekten Alfred Fischer und des Bauingenieurs Ernst Mautner gebaut und gehört mit seinem imposanten Kuppeldach von 41 Metern Durchmesser zu den herausragendsten Gebäuden seiner Zeit. Der historische Charakter wurde bei jeder Sanierung beibehalten.

"Ich wollte das Pumpwerk unbedingt besichtigen, da es noch aus dem Kaiserreich ist. So ein schönes und historisches Gebäude sieht man nicht alle Tage" sagte Axel Schmitz-Slade, der sich für die Betriebsführung des Emscherpumpwerks angemeldet hatte.

Neben der historischen Architektur hat das Pumpwerk auch eine interessante Geschichte durchlebt. Die Mündung der Alten Emscher auf Duisburger Stadtgebiet musste aufgrund der durch den Bergbau verursachten Absenkungen zweimal verlegt werden.

Gebaut wurde es zwischen 1911 und 1914, nahm wegen des inzwischen ausgebrochenen Ersten Weltkriegs erst im Jahr 1916 seinen vollen Betrieb auf. Im Zweiten Weltkrieg hatte man mit allen Mitteln versucht, das Pumpwerk als Kohlehalde zu tarnen, damit es nicht bombardiert wurde.

Doch all das nutzte nichts: Eine Granate traf die Anlage, die daraufhin ausfiel, so dass es zu starken Überflutungen kam. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges vernichteten die Ingenieure alle Baupläne, damit die Wichtigkeit des Pumpwerks nicht direkt zu erkennen war - mit Erfolg.

Durch diese Maßnahme konnte am Ende eine Sprengung verhindert werden. Damit blieb sichergestellt, dass die Bürger im Umkreis bis heute keine nassen Füße, infolge der Bergsenkungen bekommen.

(RP)
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