Duisburg Eine Schönheitskur für Marxloh

Duisburg · Das integrierte Handlungskonzept soll optisch und inhaltlich die Lage in dem Nordstadtteil verbessern. Rund um die Pauluskirche ist das schon zu erkennen.

Duisburg: Eine Schönheitskur für Marxloh
Foto: Stadt/Köppen.

Marxloh macht immer wieder Schlagzeilen, meist negative. Die Maßnahmen aus dem integrierte Handlungskonzept Marxloh, das im Sommer auf den Weg gebracht wurde, rückt den Stadtteil im Duisburger Norden in besseres Licht.

Ein Bestandteil des Konzeptes ist der Neubau eines Platzes an der ehemaligen Kirche St. Paul. Sternförmig laufen hier Bertramstraße, Gillhausenstraße, Diesterwegstraße und Wilfriedstraße auf diesen neuen Platz zu. Wichtige Einrichtungen wie die Grillo Gesamtschule, das ehemalige Gemeindehaus und das Pfarrhaus, Kindergarten sowie Kolpinghaus und Ernst-Lohmeyer-Haus befinden sich in nächster Nähe.

Sowohl die Gemeinbedarfseinrichtungen als auch die umgebende Wohnbebauung waren lange Zeit geprägt von Gebäudeleerständen. Befördert unter anderem durch den Rückbau des Kirchengebäudes konnte die katholische Gemeinde inzwischen das Gemeindehaus an das Projekt "Tausche Bildung für Wohnen" vermieten. Das ehemalige Pfarrhaus wurde an die Sozialen Dienste des Runden Tisches vermietet. Das Kolpinghaus wird durch einen Investor zu einer neuen Kita umgebaut. Weitere Bausteine der Quartiersentwicklung, wie die Anlage eines grünen Korridors vom Schwelgernpark bis zur Wolfsbahntrasse, dem neuen Park im Entenkarree, die geplante Öffnung der Grillo Gesamtschule als Stadtteilschule sowie die Beseitigung weiterer Leerstände sollen das Viertel zusammen mit der Gestaltung des Platzes stärken. "Die Wiedernutzung der Gebäude durch soziale Projekte wird diesen Quartiersbereich vitalisieren und damit das soziale Gefüge stabilisieren. Der Quartiersplatz übernimmt die Funktion eines neuen Treffpunktes und stärkt damit das Zusammenleben im Stadtteil", sagt Oberbürgermeister Sören Link.

Die Planungen verfolgen im Wesentlichen folgende Ziele: Begehbarkeit für Fußgänger, Übersichtlichkeit, Orientierung und Sicherheitsgefühl, Sichtbarmachung der Randbebauung, Erinnerung an die Kirchenbauten, Erhalt der Linden und des Parkplatzes an der Wilfriedstraße, keine zusätzlichen Parkmöglichkeiten.

Duisburg-Marxloh - Porträt eines Problem-Stadtteils
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Foto: dpa, mjh fg lof

Der rund 3300 Quadratmeter große Platz erhält rundum einen breiten Streifen, auf dem die alten Bäume stehen. Die Innenfläche des Platzes wird mit wasserdurchlässigem Betonstein gepflastert. In Nähe der Einmündung der Bertramstraße werden zwei Sitzbänke aufgestellt. Vier Lichtmasten ergänzen die Platzbeleuchtung.

Eine Informationstafel erläutert die Geschichte des Platzes, und Sandsteinblöcke zwischen den Bäumen verhindern das Parken und die Durchfahrt. Die Fertigstellung des Platzes ist je nach Witterung Anfang 2016 vorgesehen.

Nachts unterwegs in Duisburg-Marxloh
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Foto: Christoph Reichwein

Die Gestaltung des Quartiersplatzes wird zu 90 Prozent aus dem Förderprogramm Soziale Stadt finanziert und kostet etwa 290.000 Euro. Das Integrierte Handlungskonzept Marxloh sieht insgesamt elf Maßnahmen vor. Neben dem Platz gehören dazu: Förderung und Ausbau der Herbert-Grillo-Gesamtschule, Förderung weiterer Bildungsstandorte, Bau eines Outdoor-Fitnessparks, Einrichtung eines Generationenpfads, Erstellung eines Fußgängerleitsystems, Revitalisierung der Kaiserstraße, Umgestaltung des August-Bebel-Platzes, Ankauf und Rückbau von leerstehenden, baufälligen Wohngebäuden und Umgestaltung zu öffentlichen Grünflächen und ein Fassadenprogramm. "Etwa 18,3 Millionen Euro sollen hier in den nächsten Jahren investiert werden", erläutert Heiner Maschke, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Duisburg.

(hch)
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